Winter-Camping-Abenteuer in Schweden

Schneebedeckte Straßen, blauer Himmel, klirrende Kälte, rote Holzhäuser in der weißen Landschaft und Polarlichter –  so stellen wir uns unsere erste Winter-Campertour nach Schweden vor.

Wird sich dieser Traum erfüllen?

Wir hoffen es jedenfalls sehr, als wir am ersten Tag des neuen Jahres mit der Fähre Richtung Schweden starten.

In Kiel regnet es jedenfalls erst mal in Strömen, als wir hier an Bord der

Stena Germanica

fahren.

Wir haben uns nämlich dazu entschlossen, mal nicht den Weg über die Vogelfluglinie nach Schweden zu nehmen, sondern mit der Stena Line von Kiel nach Göteborg zu fahren.

Quelle: Stena Line

Ganz entspannt abends (um 17.45 Uhr) auf die Fähre und morgens ausgeschlafen in Schweden ankommen – so haben wir es geplant.

Und weil wir uns zum neuen Jahr mal etwas Besonderes gönnen möchten, buchen wir auf der Stena Germanica eine der Deluxe-Kabinen auf Deck 11.

In einem separaten Abteil auf dem obersten Kabinen-Deck, das nur mit einer speziellen Schlüsselkarte betreten werden kann, gibt es verschiedene Privat-Kabinen, die etwas luxuriöser ausgestattet sind als die Standard-Kabinen.

Stena Germanica | Fähre nach Kiel und Göteborg | Stena Line

Sie sind großzügig und modern eingerichtet, mit Doppelbett und Bad. 

Einige davon haben einen Balkon oder eine eigene Terrasse zum Außendeck und die Innenkabinen haben Skylights nach oben. 

Insgesamt 26 Kabinen befinden sich hier, zwei davon haben sogar einen eigenen Jacuzzi. Und wir haben tatsächlich eine davon für die Überfahrt ergattert (das ist gar nicht so einfach, da die beiden Kabinen immer sehr schnell ausgebucht sind)!

Unser Reisejahr 2025 startet ein bisschen wie eine Kreuzfahrt, denn uns erwartet erst mal ein Welcome-Drink im Foyer auf Deck 11. 

Obst, Knabbereien, Wasser und Kaffee stehen uns hier übrigens die ganze Überfahrt über zur Verfügung.

Mit unserem Gläschen Wein stehen wir beim Ablegen auf dem Außendeck und freuen uns auf die Reise.

Im Sommer könnten wir uns jetzt hier in der Deck Bar gemütlich niederlassen und aufs Meer blicken. 

Nachdem es aber noch immer regnet, ziehen wir uns nach dem Ablegen lieber ins Innere des Schiffes zurück und erkunden Deck 7. Hier befindet sich die Restaurants, die Bar, der Duty-Free-Shop, der Kinderspielbereich und das Casino.

Zum Abendessen haben wir die Auswahl zwischen dem Buffet “Taste“, dem À la Carte-Restaurant „Metropolitan“ und dem „Metropolitan“-Bistro.

Stena Germanica | Fähre nach Kiel und Göteborg | Stena Line

Weil wir keinen großen Hunger haben, gibt´s für uns heute Köttbullar und eine „Räkmacka“ (Krabbenbrot) im Bistro.

Zur Info: das Abend-Buffet (all-inclusive mit Getränken) im Restaurant „Taste“ würde pro Person 33,00 € kosten.

Auch ein abendliches Unterhaltungsprogramm gibt es an Bord der Stena Germanica. 

Wir möchten aber natürlich unseren Jacuzzi nutzen und verbringen deshalb den restlichen Abend in unserer Kabine.

Der Whirlpool befindet sich in einem kleinen Raum neben der Kabine. Er hat fast bodentiefe Fenster ähnlich wie ein Wintergarten, zum Außendeck hin blickdicht, zum Meer hin mit Aussicht. 

Jetzt im Winter ist es draußen natürlich dunkel und wir haben vom Jacuzzi aus keinen Ausblick auf die dänische Küste, an der wir gerade entlangfahren (die Fotos sind vom nächsten Morgen, als wir leider keine Zeit mehr zum Planschen hatten).  Wenn es im Sommer länger hell bleibt, ist natürlich so ein Bad mit Aussicht noch schöner. Trotzdem genießen wir die Entspannung im herrlich warmen, blubbernden Wasser! Ja, so kann eine Reise beginnen!

Wir schlafen sehr gut und wachen morgens entspannt auf. Lange ausschlafen geht aber nicht, weil wir ja gegen 9.00 Uhr in Göteborg ankommen werden, die Fahrt durch die Schären und die Einfahrt in den Hafen nicht verpassen wollen, aber natürlich vorher noch frühstücken möchten.

 

Das Frühstücksbuffet ist bei Buchung einer Deluxe-Kabine auf Deck 11 bereits in Preis inbegriffen (ansonsten kostet es 15,00 € pro Person) und es bietet wirklich eine riesige Auswahl für alle Geschmäcker! 

Es wird an alle gedacht: Ganz toll!

So gestärkt genießen wir jetzt die Ankunft in

Göteborg

bei absolutem Traumwetter!

Bei der Fahrt durch die Schären, an der Nya Älvborgs Fästning vorbei und unter der Älvsborgsbron hindurch werden wir immer besonders sentimental, denn so war auch vor über 25 Jahren unsere Ankunft in Göteborg, als wir damals mit zwei kleinen Kindern unser knapp zwei Jahre langes Schwedenabenteuer starteten. Obwohl wir seitdem schon einige Mal auf diesem Weg nach Schweden gekommen sind, ist es doch jedes Mal wieder ein besonderes Erlebnis.

Der Himmel ist wolkenlos und strahlend blau, als wir die Fähre verlassen und unseren Roadtrip durch den schwedischen Winter starten. So haben wir es uns gewünscht!

Heute halten wir uns nicht lange in Göteborg auf, sondern fahren gleich los Richtung Norden. Wir haben jetzt fünf Tage Zeit bis zur Rückfahrt nach Deutschland und wollen diese nicht so sehr in Städten, sondern mehr in der wunderschönen Landschaft verbringen.

Sehr schnell entdecken wir den größten Unterschied zwischen den winterlichen Straßenverhältnissen in Schweden im Vergleich zu Deutschland. Hier oben im Norden werden die Straßen nicht gesalzen, um sie schneefrei zu bekommen. Vielmehr bleibt der Schnee liegen und wird festgefahren. Das kann durchaus dann auch mal eisig und glatt werden. Aber das sind die schwedischen Autofahrer gewohnt und haben kein Problem damit. Außerdem ist in Schweden deshalb, im Gegensatz zu Deutschland, die Verwendung von Spikes-Reifen auf den Autos erlaubt.

Ich kann hier schon einmal vorwegnehmen, dass unser Fred mit seinem Allrad-Antrieb und den robusten BF Goodrich AT-Reifen sich hier in Schweden ganz toll geschlagen hat.

Es hat riesigen Spaß gemacht, mit ihm durch die verschneiten Wälder zu fahren, denn es gab nicht eine Situation, in der wir Angst haben mussten, festzustecken und nicht mehr weiterzukommen (gut, ein bisschen Vorsicht ist trotzdem immer wichtig)

Nach dem obligatorischen ersten Einkauf im schwedischen Supermarkt fahren wir nach 

Dalsland

Diese Region liegt nordöstlich von Göteborg und der Westküsten-Provinz Bohuslän, ist dünnbesiedelt und landschaftlich einfach traumhaft! Wälder, Seen, Flüsse – Natur pur!

Eine der beliebtesten Attraktionen in Dalsland ist das

Aquädukt in Håverud

ein verkehrstechnisches Meisterwerk, das bereits 1868 eingeweiht wurde.

Hier führt der Dalsland-Kanal über das alte Flussbett, darüber verläuft die Eisenbahnbrücke und noch weiter oben die Straße. Es ist wohl der einzige Punkt in Europa, an dem sich eine Straßenbrücke, eine Eisenbahnbrücke und eine Wasserbrücke am gleichen Ort treffen!

Im Sommer ist hier einiges los. Treffen sich hier doch die Bootesbesitzer, die auf dem weitverzweigten Seen-Netz Dalslands unterwegs sind und den Kanal nutzen, und die Touristen, die diesen außergewöhnlichen Ort mit dem Kanalmuseum, Cafés, Fischräuchereien und Souvenirläden besuchen.

Der Aquädukt in Håverud, Dalsland – Spannendes Ausflugsziel

Davon ist heute aber nichts zu sehen. Alles ist geschlossen und wir sind völlig alleine hier.

Die schneebedeckte Landschaft Dalslands ist wirklich traumhaft. Die Sonne steigt um diese Jahreszeit nicht sehr hoch und deshalb begleitet uns den ganzen Tag über ein herrlich warmes Licht!

Allerdings sind die Tage jetzt im Januar sehr kurz. Bereits kurz nach drei Uhr nachmittags geht die Sonne unter und es beginnt zu dämmern, gegen 16.00 Uhr ist es dunkel.

Deshalb beginnen wir schon recht frühzeitig, uns einen Übernachtungsplatz zu suchen. Sehr gern würden wir ja direkt an einem See stehen. Doch es ist gar nicht so einfach, etwas Geeignetes zu finden. Denn viele Zufahrten und Parkplätze sind im Winter nicht geräumt und es ist nicht wirklich zu erkennen, was sich unter der Schneedecke befindet.

Heute am ersten Tag fällt es uns ein wenig schwer, den richtigen Platz zu finden und es ist bereits dunkel, bis wir etwas entdecken, das uns einigermaßen gefällt.

Es ist ein ruhiger Parkplatz einer Badestelle, allerdings nicht direkt am See. Leider erfüllt sich heute Nacht unsere Hoffnung auf Polarlichter (noch) nicht.

Am nächsten Morgen ist das Wetter leider nicht mehr so schön wie am Tag zuvor. 

Wir verlassen die Wälder Dalslands und fahren an den größten See Schwedens, den

Vänern

Quelle: Wikipedia

Nachdem wir am Abend zuvor erlebt hatten, wie früh es bereits dunkel wird, haben wir beschlossen, nicht mehr weiter Richtung Norden zu fahren. Denn dort wären die Tage ja noch kürzer. Die Nordküste des Vänern bleibt daher unser nördlichstes Ziel.

Der Vänern hat, obwohl er ja ein See und kein Meer ist, ähnlich wie die Ostküste um Stockholm und die Westküste um Göteborg Schärengärten, also kleine felsige, durch Eiszeiten entstandene Inselgebiete.

Und zu einem dieser Schärengärten zieht es uns jetzt:

Segerstads Skärgårds Naturreservat

an der nordwestlichen Ecke des Sees. Es wurde 1979 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist besonders ein Vogelparadies. Sogar Fisch- und Seeadler soll man hier sehen können!

https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/segerstads-skaergards-naturreservat-schaerenlandschaft-karlstad

Durch den tiefverschneiten Wald fahren wir soweit in den Schärengarten, wie es erlaubt ist – bis zum Parkplatz des Naturreservats. Völlig alleine sind wir hier. Allerdings ist am Parkplatz weder von See noch von Inseln etwas zu sehen, denn wir stehen mitten im Wald.

Dann also auf zur Schneewanderung! Riesigen Spaß macht es, die etwa eineinhalb Kilometer bis zum Ende der Halbinsel, Arnäs Udde, zu laufen.  Das ist mal richtig Winter!

An Arnäs Udde erwartet uns der See, ein Rastplatz mit Unterstand und einer Feuerstelle – und ein kleiner Schneesturm!

Wie toll, dass im Unterstand Holz zu finden ist, mit dem wir uns tatsächlich ein Feuer machen können! Wie idyllisch – wir fühlen uns ein wenig wie Trapper in der Wildnis der Rocky Mountains. Schade, dass wir damit nicht gerechnet haben und nichts zu trinken oder zu essen mitgebracht haben. Das wäre noch gemütlicher gewesen.

Ach ja, ein Plumpsklo hätte es hier auch gegeben.

Wildlife bekommen wir heute nicht zu Gesicht. Wahrscheinlich haben sich alle Tiere vor dem Schneesturm verkrochen.

Als es zu schneien aufhört, stapfen wir zurück zu Fred.

Das kleine Schneeabenteuer hat richtig Spaß gemacht!

Und schon ist es wieder nachmittags und die Sonne, die sich jetzt doch nochmal kurz hat blicken lassen, geht bereits wieder unter.

Heute möchten wir nicht in der Wildnis übernachten, sondern auf einem Stellplatz mit Duschen. Allerdings sind um diese Jahreszeit gar nicht so viele Stellplätze geöffnet. Wir fahren nach

Kristinehamn

in der nordöstlichen Ecke des Vänern.

Hier im Gästehafen finden wir einen ganzjährig geöffneten Stellplatz. Im Sommer ist er wohl sehr beliebt, denn man steht hier schön idyllisch direkt am Wasser, und er ist dann immer sehr schnell voll. Jetzt im Winter ist außer uns nur noch ein anderer Camper da. Die Plätze sind nicht geräumt, aber es ist kein Problem, auf dem Schnee zu stehen.

Die Rezeption ist nicht besetzt, aber es ist eine Telefonnummer hinterlegt, die wir anrufen können. Dabei erhalten wir vom sehr netten Betreiber den Code für die Sanitäranlagen und später am Abend kommt er kurz zum Kassieren vorbei. Während der Saison kostet der Platz etwa 300 SEK (etwa 26 €), wir zahlen heute aber nur 150 SEK (13 €). Die Sanitäranlagen sind einfach, aber sauber.

Ich habe allerdings Zweifel, dass die Kapazität von jeweils zwei Toiletten und Duschen für Frauen und Männer in der Sommersaison ausreicht, da ja auch die Bootsbesitzer des Gästehafens sie mitnutzen.

Uns gefällt der Stellplatz sehr gut. Seine Lage ist toll. Abgesehen vom Blick auf den idyllischen Hafen gibt denn gleich um die Ecke ein Einkaufszentrum mit Supermärkten, Baumarkt und Apotheke und auch die Innenstadt ist fußläufig in ein paar Minuten zu erreichen.

Kristinehamn ist eine kleine Stadt (etwa 19.000 Einwohner), in deren Geschichte ihre Stellung als Hafen am Vänern immer wichtig war. Mein abendlicher Spaziergang durch die Innenstadt dauert nicht sehr lange, denn besonders berühmte Sehenswürdigkeiten gibt es (zumindest hier in der Innenstadt) nicht.

Aber das Altstadtviertel „Vågen“ mit seinen roten Holzhäusern, der Marktplatz und der kleine Fluss Varnan lassen den Ort zusammen mit der Weihnachtsbeleuchtung und dem vielen Schnee sehr idyllisch aussehen.

Da es schon nach 18 Uhr ist und die Geschäfte bereits geschlossen haben, ist es in der Innenstadt sehr ruhig.

Klirrend kalt ist es und meine Finger und meine Nase fühlen sich schon nach kurzer Zeit wie Eiszapfen an.  Deshalb zieht es mich nach einer kurzen Fotorunde wieder zurück in unseren warmen Fred.

Am nächsten Tag wachen wir bei Sonnenaufgang auf. 

Das warme Morgenlicht ist einfach wunderschön und der Himmel ist strahlend blau. Welch ein Tag! Und er wird (soviel kann ich schon verraten) zu einem der schönsten Tage, die ich jemals erlebt habe!

Aber auch zu einem der kältesten! Als wir losfahren, zeigt das Thermometer eine Außentemperatur von -20,5 Grad an!

Wir fahren  am See entlang

und erreichen nur wenige Kilometer weiter am südlichen Stadtende von Kristinehamn eine Sehenswürdigkeit, die wir hier im kalten Norden überhaupt nicht erwartet hatten:

Picassoskulptur „Jacqueline“

Wir waren vor Jahren am Geburtshaus von Pablo Picasso in der südspanischen Stadt Málaga und haben dort in der Stadt einige seiner Werke gesehen. Dass wir aber auch in einem kleinen, eher unbekannten Ort in Mittelschweden eine seiner Skulpturen sehen, damit hatten wir nicht gerechnet!

Und doch steht tatsächlich das 15 Meter hohe Betonkunstwerk, das Picassos Ehefrau Jacqueline darstellen soll, direkt am Ufer des Vänern. Einige Informationstafeln erzählen uns (soweit sie nicht vom Schnee bedeckt sind) die Geschichte. 1964 bewarb sich die kleine Stadt Kristinehamn auf Betreiben des einheimischen Künstlers Bengt Olson bei Picasso um eines seiner Werke und sie erhielt nicht nur die Zusage („Oui, Picasso 7.7.1964“) sondern damit auch das größte seiner Kunstwerke weltweit!

Die Skulptur ist die größte Attraktion Kirstinehamns und das meistbesuchte Ausflugsziel der Gegend – aber nicht an diesem kalten Wintertag.

 Das Café, in dem man im Sommer hier sicher wunderschön sitzen kann, ist geschlossen und durch den tiefen Schnee ist außer uns in den letzten Tage auch niemand zu „Jacqueline“ gestapft. Wir sind völlig alleine, abgesehen von den Schlittschuhfahrern, die wir bei der Anfahrt auf dem zugefrorenen Sund des Vänern gesehen haben.

Welch ein wunderschönen Plätzchen!

Für den restlichen Tag haben wir eigentlich überhaupt keinen wirklichen Plan und so fahren wir einfach bei diesem traumhaften Wetter durch die tiefverschneite schwedische Landschaft und können uns gar nicht sattsehen an diesem Winter-Wonderland!

Am frühen Nachmittag finden wir in der Nähe des kleinen Örtchens

Svartå

nur etwa 40 Kilometer von Kristinehamn entfernt, unseren Traum-Übernachtungsplatz!

Es ist wieder der (tiefverschneite) Parkplatz einer Badestelle, diesmal aber mit Blick auf und über den See. Und mit einer Feuerstelle!

Was gibt es schöneres als bei klirrender Kälte ein Lagerfeuer anzuzünden, Würstchen zu grillen und Punsch zu trinken (ja, ok, auch ein Bier)?

Außer einem Schlittschuhfahrer, der auf dem zugefrorenen See seine Runden dreht, begegnen wir keiner Menschenseele.

Es ist so ruhig, dass wir das Singen des Eises auf dem See hören können!

 In der Dämmerung gehen in Svartå auf der anderen Seeseite die Lichter an und es wirkt für uns wie ein Dorf aus einem Märchen.

Und als wäre der Tag noch nicht schön genug gewesen, erwartet uns das absolute Highlight bei Anbruch der Nacht.

Über dem zugefrorenen See tanzen die

Polarlichter

 in hellem Grün und ein wenig Pink!

Für mich erfüllt sich hier wirklich ein jahrzehntelanger Traum!

Allein dafür hat sich Anreise nach Schweden gelohnt!

Am nächsten Tag geht´s für uns langsam wieder Richtung Göteborg, weil ja uns ja morgen Abend die Fähre wieder heimwärts bringen wird.

Einen kleinen Abstecher machen wir noch nach Sjötorp am Vänern, wo der 

Götakanal

beginnt. Auf ihm kann man mit Hilfe einiger Seen und des Flusses Göta-Älv Schweden von Westen (beginnend in Göteborg) nach Osten bis Stockholm auf dem Wasser durchqueren.

Göta Kanal Kreuzfahrt – entspannter Urlaub in Schweden

Wir waren in den letzten Jahren schon mehrmals am Göta-Kanal, haben die Schleusen bewundert, sind mit dem Fahrrad entlanggefahren und haben auf schönen Stellplätzen direkt am Kanal übernachtet. Absolut empfehlenswert, wie ich finde, allerdings zu wärmeren Jahreszeiten! Heute betrachten wir die Schleusen und den Kanal in Sjötorp aber lieber vom warmen Auto aus.

Nach dem wunderschönen Tag gestern ist bei uns heute irgendwie die Luft raus. Wir haben nicht so richtig Lust, etwas zu unternehmen oder anzuschauen. Außerdem wird das Wetter schlechter. Deshalb gondeln wir langsam am Südende des Vänern entlang nach Westen Richtung Küste. Als große Fans der Küstenregion Bohuslän wollten wir eigentlich noch einen Tag in den Schären am Meer verbringen, aber das Wetter lädt nicht dazu ein.

Wir übernachten zwar auf der Insel Tjörn, brechen aber am nächsten Morgen gleich nach dem Aufstehen Richtung Göteborg auf. Denn es ist ein Schneesturm unterwegs und wir kommen nur langsam vorwärts. Und die Fähre am Abend sollten wir auf keinen Fall verpassen!

Den Rest des Tages verbringen wir noch mit ein wenig Shopping und einer kleinen Rundfahrt durch Göteborg, bis wir am Nachmittag zurück im Hafen auf der Stena Germanica sind.

Für diese Überfahrt haben wir wieder eine Kabine auf Deck 11 gebucht. Diesmal aber keine der Jacuzzi-Kabinen, sondern eine der acht Kabinen mit Skylight an der Decke.

Und wir erleben ein Déjà-vu, denn wir stehen wieder, wie einige Tage zuvor in Kiel, mit unserem „Welcome“-Wein im strömenden Regen bei der Abfahrt an Deck. Diesmal aber mit Blick auf Göteborg.

Ich werde schon ein wenig wehmütig, als wir unter der Älvborgsbron hindurch Schweden verlassen. Aber wir kommen ja sicher bald wieder!

Aber wollen wir auch wieder im Winter hierherkommen?

Das Fazit unserer Schweden-Wintertour

Wir kannten den schwedischen Winter bereits aus der Zeit, in der wir (1998/1999) hier gelebt hatten. Damals allerdings bewohnten wir ein Haus und waren nicht mit dem Camper unterwegs. Deshalb war ein Winter-Roadtrip in Schweden neu für uns.

Landschaftlich waren die Tage, die wir hier verbracht haben, wirklich traumhaft. Besonders, da wir ja die meiste Zeit Glück mit dem Wetter hatten und es zwar eisig, aber trocken und sonnig war.

Nur der letzte Tag in Göteborg, wo es Temperaturen um etwa 0 Grad hatte und es nass und matschig war, war unangenehm.

Unser Fred hat die Temperaturen von meist zwischen -10 Grad und -20 Grad super verkraftet und seine Dieselheizung funktionierte perfekt. Wir haben kein einziges Mal im Camper gefroren, es war immer mollig und gemütlich!

Allerdings waren die Straßenverhältnisse in Schweden grenzwertig. Wenn es kalt war, war der Schnee auf den Straßen griffig und problemlos zu befahren. Wenn es aber wärmer (so um den Gefrierpunkt) war, wurde es schnell recht rutschig.

Fred hat sich sowohl auf den Straßen als auch auf den verschneiten Waldwegen und Parkplätzen super bewährt! Er ist auf jeden Fall wintertauglich!

Schweden ist auch im Winter für Camper gut ausgestattet, auch wenn natürlich weniger Camping-oder Stellplätze als im Sommer geöffnet sind. An Rastplätzen finden wir immer wieder auch beheizte Toiletten und die kostenlose Möglichkeit, unsere Toilette zu leeren.

Freie Übernachtungsplätze zu finden, ist etwas schwieriger als im Sommer, weil viele Wege und Parkplätze nicht geräumt sind und oft nicht zu erkennen ist, welcher Untergrund sich unter dem Schnee befindet (also evtl. Schlaglöcher, Gräben etc.), aber trotzdem natürlich möglich.  Und man steht natürlich einsamer als in der Sommersaison.

Für mich ganz klar der Minuspunkt einer Winterreise nach Schweden sind die kurzen Tage. Obwohl wir uns ja eher im Süden Schwedens aufgehalten haben, wurde es erst gegen 9 Uhr morgens hell und um 16 Uhr war es schon wieder dunkel.

Die Möglichkeiten um diese Zeit, in Schweden etwas zu unternehmen, sind auch begrenzt, weil vieles hier im Winter geschlossen hat. Besonders die vielen schnuckeligen Cafés an sehenswerten Orten (wie z.B. der Picasso-Skulptur) sind nur in der Sommersaison geöffnet.

So blieb uns oft nur, die gekauften Kanelbullar im Camper mit selbstgekochtem Kaffee oder Tee zu genießen.

Ganz klarer Pluspunkt der Jahreszeit: es gibt im Winter keine Mücken!!!!!

Unser Wintertrip nach Schweden war toll, aber die wenigen Tage waren für uns absolut ausreichend.

Wir kommen natürlich wieder. Aber erst, wenn es etwas wärmer ist und die Tage länger sind.

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