Natürlich möchten wir unseren Yoda auf unseren Reisen dabei haben. Und wenn man, so wie wir, mit dem Camper unterwegs ist, ist das normalerweise auch kein Problem.
Aber nach Großbritannien? War da nicht was?
Ja, über viele Jahre war es durchaus kompliziert, wenn man ein Haustier nach Großbritannien mitnehmen wollte. Es galten strikte Quarantänevorschriften und auch Bluttests waren notwendig. Das wollte man seinem Vierbeiner dann doch nicht zumuten!
Doch die gute Nachricht:
Diese Bestimmungen wurden für Haustiere, die aus Europa einreisen, 2012 endgültig aufgehoben.
Einreisebestimmungen:
Seit 2012 gibt es nur einige wenige Einreiseregelungen für Haustiere aus EU-Ländern:
- Mikrochip oder Tätowierung (nur wenn sie vor dem 03.07.2011 gestochen wurde) mit Identifikationsnummer
- Tollwutimpfung(Der Hund muss einen Mikrochip vor der Impfung erhalten und die Impfung muss mindestens 21 Tage vor dem Antritt der Reise erfolgen)
- Heimtierausweis (ausgestellt vom Tierarzt)
- Bandwurmbehandlungmuss 1 – 5 Tage vor der Einreise vom Tierarzt durchgeführt und im Reisedokument des Hundes eingetragen werden. Diese Behandlung ist von Finnland, Irland, Malta oder Norwegen kommend nicht notwendig.
Bei fünf oder mehr Hunden, sowie bei Einreise aus Nicht-EU-Ländern gelten jedoch andere Bestimmungen.
Die Kontrolle erfolgt durch die „Pet Control“ am jeweiligen Abreiseterminal. Dort wird der Chip gescannt und der Ausweis hinsichtlich der Dokumentation der notwendigen Behandlungen (Impfung und Entwurmung) kontrolliert.
Die Einreise ist aber für einige bestimmte Hunderassen untersagt:
- Pitbull Terrier
- Japanese Tosa
- Dogo Argentino
- Fila Brasileiro
Dieses Verbot bezieht sich nicht nur auf spezifische Züchtungen, sondern auch auf Hunde, die diesen vom Aussehen her ähneln.
Einreise
Doch wie kommt man am besten mit Hund auf die Insel? Per Fähre oder mit dem Shuttle durch den Eurotunnel?
Weil Hunde auf Fähren nach Großbritannien (anders als z.B. nach Skandinavien)alleine im Auto bleiben müssen und die öffentlichen Bereiche der Fähre nicht betreten dürfen , haben wir die Einreise durch den Eurotunnel vorgezogen . Denn alleine auf dem lauten Autodeck einer schwankenden Fähre ist meiner Meinung nach für Hunde sehr mit Stress verbunden, den man ihnen nicht unbedingt antun sollte.
Die Fahrt mit dem „Le shuttle“ durch den Tunnel war entspannt und völlig problemlos. Weil wir nachts ankamen, konnten wir in unserem Camper nach der tierärztlichen Kontrolle auf dem Parkplatz des Terminals in Calais bis zum nächsten Morgen schlafen. Als unser gebuchter Zug dann angekündigt war, fuhren wir in den Waggon hinein. Sehr relaxed lagen wir alle in unserem Camper und ließen uns unter dem Ärmelkanal hindurch nach England bringen. Nach etwa 35 Minuten sah man durch die Fenster wieder Tageslicht und schon fuhren wir in Folkstone wieder aus dem Zug heraus … Absolut bequem und schnell!!
Auf der Insel
Die Briten lieben Hunde!
Noch nie habe ich so viele hundefreundliche Menschen erlebt wie hier . Überall standen Trinknäpfe und oft hatte Yoda in Pubs und Cafes bereits vor uns Wasser und Leckerli. Und Streicheleinheiten gabs auch jede Menge!
Freunde zum Spielen fand Yoda auch viele.
Und große Freiheit genießen die Hunde auch: Grundsätzlich gilt in Großbritannien kein Leinenzwang, außer auf Kinderspielplätzen, Sandkästen, Friedhöfen, Ziergärten, Schulen, öffentliche Parkanlagen und Plätzen.
Es müssen aber ausdrücklich Schilder angebracht sein, die auf den Leinenzwang hinweisen.
Sehr wichtig wird auf jeden Fall die Sauberkeit genommen: falls die Hinterlassenschaften des Hundes nicht beseitigt werden, droht dem Halter eine Strafe von 100 Pfund (allerdings sollte das für jeden Hundebesitzer selbstverständlich sein, die „Häufchen“zu entfernen)
Auch viele Sehenswürdigkeiten darf man zusammen mit seinem Vierbeiner besichtigen, wichtig ist nur, einen „Poop-Bag“ dabei zu haben.
Restaurants, Pubs oder Cafes erlauben Hunde allerdings meist nur im Außenbereich.
In der Hochsaison sind Hunde an manchen Stränden nicht willkommen. Dies muss man natürlich akzeptieren, die Auswahl an Stränden ist aber in Großbritannien so groß, dass man immer ein schönes Eckchen findet.
Doch so hundenärrisch die Briten auch sind -wenn es um ihre Schafe geht, hört der Spaß auf. Der Farmer ist berechtigt, den Hund zu töten, wenn er frei läuft und er das Vieh verstört oder ängstigt.
Wo Weidetiere sind, sollte es aber für einen Hundehalter selbstverständlich sein, sein Tier an die Leine zu nehmen.
Erfahrungen mit Tierärzten in Großbritannien mussten wir zum Glück nicht machen.
Wir würden unseren Hund jederzeit wieder mit nach Großbritannien nehmen, es ist ein Hundeparadies!
Viele weitere nützliche Informationen unter:
https://www.visitbritainshop.com/deutschland/artikel-und-news/mit-dem-hund-nach-grossbritannien/
oder auch