Was macht der Schneepflug in der Wüste? – Durch die Imperial Sand Dunes

Ich sitze ganz oben auf der Düne, lasse den Blick weit über das schier unendliche Sandmeer schweifen und fühle mich königlich. Obwohl – wörtlich genommen, müsste ich mich eigentlich kaiserlich fühlen, bin ich doch mitten in den Imperial Sand Dunes!

Wie in der Sahara (zumindest stelle ich mir das so vor, denn dort war ich ja noch nicht): Sandberg hinter Sandberg –  habe ich den ersten erklommen, sehe ich bis zum Horizont nichts außer Sand.

Aber in Afrika müsste ich vielleicht jetzt Todesangst bekommen, mich fragen, ob ich es bis zur nächsten Wasserstelle schaffe. Aber nicht hier – im Südosten Kaliforniens!

Auf unserem Weg  vom Salton Sea Richtung Arizona biegen wir in Brawley auf den Highway 78 ab. Nach etwa einer halben Stunde ändert sich vor uns die Landschaft radikal. Sind wir gerade noch durch grüne Felder und  landwirtschaftlich genutztes Gebiet gefahren,  gibt es plötzlich nur noch Sand:  feinsten hellbraunen Sand, der sich vor uns zu bis zu 100 Meter hohen Hügeln auftürmt.

Wir haben die Imperial Sand Dunes erreicht!

Aufgrund ihrer geografischen Lage werden sie “Algodones Dunes” genannt, seit sie aber 1966 als „Imperial San Dunes Recreation Area” unter die Verwaltung des National Park Services gestellt wurden, wird der ursprüngliche Name immer weniger verwendet.

Als ein Sandstreifen von etwa 70 Kilometer Länge und nur etwa 10 Kilometer Breite liegen sie hier im Süden Kaliforniens, nicht weg von der mexikanischen Grenze weg.

Aber wie kam der ganze Sand denn eigentlich genau hierher? Nun, vermutlich gehörte er einst zu dem riesigen See Lake Cahuilla, der vor tausenden von Jahren die südkalifornische Senke und Teile Nordmexikos bedeckte. Als der See ausgetrocknet war, wurde sein Sand wahrscheinlich von dem stetig aus Westen/Nordwesten wehenden Wind an die heutige Stelle geweht.

Und so entstanden die heutigen Dünen.

Weltberühmt sind sie nicht wirklich, in Reiseführern sind sie meist nur nebenbei in ein paar wenigen Sätzen erwähnt.

Kinofans könnte der Anblick allerdings vertraut vorkommen. Die Dünen mussten in zahlreichen Filmen als Kulisse für endlose Sandwüsten herhalten.

Ihren größten Auftritt hatten die Imperial Sand Dunes definitiv 1983, als sie für den dritten Star Wars Film „Die Rückkehr der Yedi Ritter“ den Wüstenplaneten Tatooine dargestellt haben.

https://www.desertusa.com/sandhills/du_sh_star.html

Während die späteren Verfilmungen der Weltraum- Saga (ab 1999) in erster Linie in Tunesien gedreht wurde, hat in den 1980er Jahren Produzent George Lucas noch heimatliche Drehorte bevorzugt.

https://www.filmtourismus.de/star-wars/

Heute, nach über 30 Jahren, ist von den Dreharbeiten natürlich nichts mehr zu sehen. Aber wer den Film kennt, kann hier schon ein bisschen sentimental werden und sich vielleicht ein klein wenig wie Luke Skywalker (oder natürlich als Frau eher wie Prinzessin Leia) fühlen.

 

Auf dem Highway 78 sind die etwa 10 Kilometer Dünenlandschaft heute mit dem Auto recht schnell durchquert.

Einen Stopp sollte man meiner Meinung nach aber keinesfalls auslassen: den

Hugh T. Osborne Lookout

Die Anfahrt von der Straße ist kurz, kann aber durchaus abenteuerlich sein.

Oben dann ist der Blick grandios!

Und dann kommt, was hier kommen muss:

Wie Kinder rennen wir durch den Sand  (durchaus anstrengend, besonders bergauf), springen und hüpfen

und bleiben atemlos gaaanz oben auf der Düne stehen oder sitzen.

Was für ein Riesenspaß!

Einen großen Umweg auf der Reiseroute lohnen die Imperial Sand Dunes vielleicht nicht unbedingt, aber ihr Besuch lässt sich super mit einem Ausflug an den Salton Sea http://roaddreamin.de/salton-sea-eine-reise-durch-das-vergessene-kalifornien/    oder den Anza Borrego State Park http://roaddreamin.de/vier-state-parks-im-suedwesten-in-denen-man-unbedingt-einmal-uebernachten-sollte/verbinden.

Ein längerer Aufenthalt hier ist wohl nur für Offroad-Freaks interessant:

Ob mit Buggies oder Quads – kreuz und quer abseits befestigter Straßen Hügel rauf und runter zu rasen ist die Leidenschaft vieler Amerikaner und so sind die Imperial Sand Dunes in erster Linie ein riesengroßer Spielplatz für kleine und große Motorsportliebhaber.

So oft wie möglich kommen die Enthusiasten mit ihren Wohnmobilen oder Trailern und den OHVs (Off-Highway-Vehicles) im Schlepptau oder im Bauch ihrer riesigen RVs hierher, campen auf den vorgesehenen (sehr einfach ausgestatteten) Campgrounds am Straßenrand und düsen von hier aus stundenlang durch den Sand über die China Wall, den Lizard Hill oder auch den Oldsmobile Hill – die Sanddünen haben hier tatsächlich Namen!

Wer kein eigenes Offroad-Fahrzeug besitzt, kann sich in Glamis am Ostrand der Dünenlandschaft https://glamis-utv-tours.business.site/

http://dunerental.com/onsite-dune-atv-rentals/

oder auch in Yuma http://jetrentyuma.com/resources/imperial_sand_dunes

ein Gefährt mieten.

 

Und um ganz zuletzt die Antwort auf meine Frage zu geben:

Natürlich Sand wegschieben, denn der Wind weht hier ständig und verteilt den Sand überall hin, auch auf den Highway!

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