FEEL FREE oder weshalb ein Roadtrip in den USA für mich mit dem Camper sein muss

In knapp zwei Monaten wird unser nächster Roadtrip in den USA starten und wir freuen uns unbändig darauf! Flug und Camper sind schon lange gebucht. Reiseführer wälzen, You-Tube-Videos schauen, im Internet surfen, Packliste schreiben – das ist derzeit unsere liebste Freizeitbeschäftigung!

Und dabei komme ich ein bisschen ins Philosophieren: Warum eigentlich löst der Gedanke, mit dem Camper in den USA loszuziehen, solche Glücksgefühle in mir aus? 

Und an diesen ganz persönlichen Gedanken und Gefühlen möchte ich euch heute teilhaben lassen:

Planen

Für mich geht die Urlaubsfreude ja bereits beim planen los:

Wo wollen wir starten?  Welche Route wollen wir nehmen? Welche Orte wollen wir besuchen? Was wollen wir besichtigen? Wo möchten wir übernachten?

Mit all diesen Fragen fängt es an und dafür Antworten zu finden, ist meine Passion.

Lest dazu gern auch mal meinen Beitrag http://roaddreamin.de/wie-plane-ich-einen-roadtrip-in-den-usa/

Eine vorgefertigte Reise, bei der der Ablauf bereits festgelegt ist, ist nichts für mich, weil es mir ganz viel Vorfreude nehmen würde. Denn meine Leidenschaft ist das Lesen von Reiseführern und Recherchieren im Internet zum Entdecken interessanter Orte und, als Ergebnis des Ganzen, die Erstellung eines Roadbooks mit allen wichtigen Angaben und Zielen.

Dabei erlebe ich in meiner Vorstellung die Reise schon lange, bevor sie startet, wieder und wieder und das erzeugt bei mir eine ordentliche Ausschüttung von Endorphinen und anderen Glückshormonen (um es mal wissenschaftlich auszudrücken). Dass der wirkliche Trip dann letztendlich ja nie hundertprozentig so verläuft, wie es geplant wird, ist natürlich klar. Das mindert die Vorfreude aber nicht im Geringsten.

Dass die Realität immer anders sein wird, als in den Träumen und Plänen ausgemalt, macht die ganze Unternehmung aber ja auch erst spannend.

Deshalb ist meine Planung eines Roadtrips auch nicht in Stein gemeißelt und oft genug mussten wir sie (meist wetterbedingt) während der Reise schon spontan ändern.

Aber genau diese Tatsache bringt mich zum nächsten Punkt:

Flexibilität

Schlechtes Wetter, platter Reifen oder ein fantastischer Ort, an dem man einfach noch einen Tag länger bleiben möchte? Ein Tipp eines Einheimischen, was man sich auf jeden Fall in der Gegend noch anschauen sollte?  Immer wieder kommen wir auf einem Roadtrip in Situationen, wo wir unsere Pläne spontan ändern möchten oder auch müssen (so wie damals im März, als es im Death Valley geschneit hat und wir mit dem Camper nicht über den Towne Pass kamen, umdrehen mussten und nicht, wie lange geplant, die Alabama Hills besuchen konnten).

Hat man am Abend eine Übernachtung in einem Hotel gebucht, kann das durchaus zum Problem werden. Nicht so mit dem Camper! Wir haben unser Bett immer dabei und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in den USA unzählige, sei es auf Campgrounds oder einfach frei in der Wildnis (boondocking – wo es erlaubt ist).

Und diese Möglichkeit, die Pläne und die Reiseroute jederzeit ändern zu können (vorausgesetzt, man ist zum richtigen Zeitpunkt wieder vor Ort, um den Camper abzugeben und den Rückflug zu erwischen) ist für mich die Freiheit, die ich mir bei einem Roadtrip vorstelle.

 

Camping

Voraussetzung Nr. 1 für das Roadtrip-Camperglück ist natürlich generell die Lust am Camping. Wer grundsätzlich keine Wohnmobile und Campingplätze mag, der kann selbst in einem wunderschönen Land wie den USA dann nicht glücklich sein.

Einige meiner Bekannten können unsere Campingleidenschaft nicht nachvollziehen. Im Urlaub kochen, spülen und sogar zwischendurch den Camper mal ein bisschen putzen? Das stößt bei vielen auf Unverständnis. Urlaub ist für sie auch Erholung von der Hausarbeit.  Nicht dass ich eine leidenschaftliche Hausfrau wäre, die ihre Erfüllung in aufräumen und saubermachen findet und auch im Urlaub nicht darauf verzichten möchte– nein, das nun wirklich nicht.

Aber wenn man zu zweit unterwegs ist und der Camper sowieso nur eine Küchen-Grundausstattung für zwei Personen enthält, ist der Verbrauch von Geschirr sehr überschaubar und der Abwasch sehr schnell erledigt.

Und kochen?

Kochen

Nun, erstens habe ich das Glück, einen leidenschaftlichen Hobbykoch an meiner Seite zu haben, der auch (oder gerade) im Urlaub sehr gern an der Kochplatte oder dem Grill steht.

Und Grills gehören ja in den USA zu nahezu jedem Camping-Stellplatz!  Da ist ein Hamburger oder ein Steak recht schnell ohne besonders großen Aufwand gezaubert.

Und das oft mit traumhaften Aussichten!

Da ist Mann in seinem Element!

Und zweitens: man muss ja nicht zwingend täglich selbst kochen, wenn man nicht möchte, denn Restaurants gibt es natürlich auch in den USA genügend.

Wer allerdings im Urlaub Wert auf ein tägliches Vier-Gänge –Menu oder gar All-Inclusive legt, für den ist es dann aber vielleicht doch nicht die richtige Reiseform.

Apropos Essen:  ein weiterer Grund, weshalb ich unsere Camping-Roadtrips so liebe, ist das

Einkaufen

Damit meine ich nun ausnahmsweise nicht leidenschaftliches Klamottenshoppen (was man in den USA natürlich auch ganz hervorragend machen kann), sondern Lebensmittel einkaufen im Supermarkt.

Wir lieben es, in anderen Ländern und gerade in den USA ausgiebig in (am liebsten ganz großen!) Läden wie Walmart oder Ralphs zu stöbern und jede Menge Lebensmittel zu entdecken, die es bei uns gar nicht oder in viel geringerer Auswahl gibt.

Und ganz viel Neues auszuprobieren, sei es die Bierbratwurst zum Grillen

oder auch das Frühstück mit „Liquid Egg“ aus dem Tetrapack!

Und natürlich auch eine von gefühlten hunderttausend verschiedenen Sorten Chips!

Dieser Spaß würde uns aber entgehen, wenn wir nicht selbst kochen würden. Könnten wir viele unserer „Entdeckungen“ sonst doch gar nicht probieren!

Campervan

Viele schrecken vor einem Camping-Roadtrip vielleicht auch zurück, weil sie den beschränkten Platz in einem Wohnmobil oder Campervan fürchten.

Aber genau das gefällt mir besonders: ein gemütliches Zuhause für die Zeit des Urlaubs zu haben und nicht täglich alles wieder einpacken zu müssen, um weiterzufahren.

Ich freue mich schon immer unbändig auf die Übernahme des Vans, wenn wir nach dem Durchchecken des Fahrzeugs und der Erledigung des Papierkrams beim Vermieter unser Gepäck im Wagen verstauen und losfahren.

Als erstes geht’s  zum nächsten Superstore einkaufen (für mich ein erstes Highlight!) und danach, weil wir das Auto meistens nachmittags übernehmen, auf den Campingplatz zur ersten Übernachtung.

Und dort wird der Van wohnlich gemacht: Betten bezogen, alles aus unseren Reisetaschen ausgepackt und an seinem Platz im Van verstaut, um es griffbereit zu haben.

Was wir da  außer unseren persönlichen Dingen so alles an nützlichen Sachen dabei haben, könnt ihr unter http://roaddreamin.de/was-ich-auf-einen-campingtrip-in-den-usa-mitnehme

nachlesen.

Denn das ist für mich der absolute Vorteil eines Campervans (oder auch Wohnmobils): wir haben immer alles dabei!

Wir müssen nicht, wie bei einer festen Unterkunft während des Urlaubs und täglichen Ausflügen von dort, genau überlegen, was wir für den Tag einpacken müssen.

Und auch nicht, anders als bei Roadtrips mit PKWs, endlos im Kofferraum im Gepäck kramen, wenn man etwas braucht. Wir haben auch während der Fahrt fast alles zur Hand.

Und können jederzeit an einem atemberaubenden Platz (und davon gibt es viele in den USA) ein spontanes Picknick einlegen. Oder auch mal einen Mittagsschlaf nach einer anstrengenden Wanderung!

Und wenn das Wetter mal schlecht sein sollte (das ist uns bisher zum Glück auf unseren Roadtrips nicht oft passiert), dann kuscheln wir uns einfach in unser Nest (abends dann bei Kerzenschein!), lesen ein gutes Buch, sichten die bisher aufgenommenen Fotos oder planen den nächsten Tag!

Einfach nur gemütlich!

Wenn das Wetter aber passt (und es passt meistens im trockenen Südwesten der USA), dann findet das Leben sowieso im Freien statt und da ist endlos Platz!

 

Campingplätze

Amerikaner (aus den USA, aber auch Kanadier) sind leidenschaftliche Camper und so ist die Auswahl an Campingplätzen in den USA schier endlos und einen eigenen ausführlichen Beitrag wert.

Viele der Campgrounds, besonders in National Parks oder State Parks, liegen einfach grandios mitten in der traumhaften Landschaft.

 

Hier ist man der Natur so viel näher als in einem Hotelzimmer!

Auch wenn die Stellplätze auf den meisten Campingplätzen sehr großzügig sind und man genügend Abstand zum Nachbarn hat, kommt man sehr leicht mit anderen Campern ins Gespräch.  Die  Mehrheit der Amerikaner ist sehr offen und auch hilfsbereit. Besonders wenn man sich als Deutscher „outet“, ist ihr Interesse an einer Unterhaltung groß. Denn entweder haben sie deutsche Vorfahren oder waren in ihrer Army-Zeit in Deutschland (einmal sogar einen ehemals in unserer Heimatstadt stationierten Soldaten getroffen!) oder wollen unbedingt mal einen Urlaub in Deutschland verbringen. Und so passiert es schon mal, dass ich von der Toilette zum Stellplatz zurückkehre und ein unbekannter Herr mit Hund an unserem Tisch sitzt, daneben mein Mann, beide ein Bier vor sich, in angeregter Unterhaltung vertieft. Und wir dann anschließend ans Nachbar-Lagerfeuer eingeladen werden

Denn so unterschiedlich die Campgrounds in ihrer Ausstattung auch sind, Sitzbank, Grill und Feuerstelle gehören fast überall zum Stellplatz dazu.

Und deshalb endet so ziemlich jeder Tag eines Camping-Roadtrips auf die gleiche Weise: am Lagerfeuer. Denn der Cowboy steckt noch in vielen Amerikanern und, mal ehrlich, auch in uns, die wir mit Karl-May-Filmen und Marlboro-Werbung aufgewachsen sind (oder die etwas Jüngeren mit „Der mit dem Wolf tanzt“ oder „Django Unchained“).

Gern auch mal mit Würstchen grillen !

Der Blick in den unglaublichen Sternenhimmel über der unendlichen Weite der wunderschönen Landschaft, vor mir das prasselnde Feuer, Stille um mich herum und plötzlich Gänsehaut, denn in der Ferne beginnt das Geheule von Kojoten! Das ist kein Traum – nein, das und das Gefühl unendlicher Freiheit kann man auf einen Camping-Roadtrip in den USA tatsächlich erleben!

Und wenn ich daran denke, kann ich es kaum mehr erwarten, dass wir wieder losziehen!

Damit möchte ich den diesmal sehr intensiven Einblick in meine Gefühle beenden.

Sicherlich werden einige meine Gedanken nicht nachvollziehen können und absolut nicht meiner Meinung sein.  Und das ist auch gut so: denn wenn alle das gleiche mögen würden, wäre unsere Welt sehr eintönig.

Aber vielleicht hat sich der eine oder andere darin wiedererkannt und bestätigt gefühlt.

Oder ich habe am Ende noch jemanden inspiriert, etwas auszuprobieren, was er noch nie gemacht hat: einen traumhaften Camping-Roadtrip in den USA!

Hinterlasst doch gerne einen Kommentar, wie Ihr das so seht oder welche Erfahrungen Ihr auf Euren Roadtrips gemacht habt.

 

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2 thoughts on “FEEL FREE oder weshalb ein Roadtrip in den USA für mich mit dem Camper sein muss

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