Besalú – bezaubernde Reise ins spanische Mittelalter

Enge Gassen, Steinhäuser mit wunderschönen Bogengängen und eine beeindruckende alte Zollbrücke – bei unserem Besuch in Besalú fühlen wir uns ins Mittelalter zurückversetzt und sind begeistert.
Deshalb nehme ich euch heute mit auf unsere kleine Entdeckungstour durch dieses faszinierende Städtchen im Herzen Kataloniens.
Die kleine Stadt Besalú (ca. 2.500 Einwohner) liegt am östlichen Rand der Comarca Garrotxa in Katalonien (https://roaddreamin.de/die-garrotxa-vulkane-alte-staedte-und-fantastische-ausblicke/ ), etwa 50 Kilometer von der Costa Brava entfernt. 

Sie ist zwar nicht groß, hat aber eine lange Geschichte.
Vermutlich schon in der Antike besiedelt, war Besalú im Mittelalter (ab dem 10. Jahrhundert vermutlich) Hauptstadt der unabhängigen Grafschaft der Grafen von Besalú.
Als diese Dynastie im 12. Jahrhundert ausstarb, verlor Besalú an Bedeutung. Vielleicht aus diesem Grund ging danach die Zeit ein wenig an der Stadt vorbei und sie hat ihren mittelalterlichen Charakter zu unserem Glück bis heute wunderbar bewahrt.
Die Altstadt von Besalú ist einer der am besten erhaltenen mittelalterlichen Orte in Katalonien und in ihrer Gesamtheit seit 1966 „schützenswertes Kulturgut“.
Absolutes Highlight, wichtigstes Fotomotiv und allererster Anlaufpunkt auch von uns ist ihr Wahrzeichen

Pont fortificat

Die alte Zollbrücke „Pont fortificat“ (auch Pont de Besalú oder Pont Vell genannt)

Ihre markante, abgeknickte Form hat sie, weil bei ihrem Bau im 11. Jahrhundert vorhandene Felsen im Fluss Fluvià als Pfeiler benutzt wurden. Die Brücke wurde im spanischen Bürgerkrieg in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zerstört, danach aber originalgetreu wiederaufgebaut.

Sie ist wirklich außergewöhnlich und beeindruckend, egal, von welcher Seite aus wir sie betrachten!

Auch der Blick von der Brücke hinunter in den Fluss ist interessant und es gibt einiges zu entdecken.

Ganz langsam schlendern wir über die Brücke, unter dem Tor mit dem Fallgitter hindurch, bis zum „Portal de Pont“.

Schon die letzten Meter vor dem alten Eingangstor mit dem Blick in die enge Gasse dahinter geben mir das Gefühl einer Zeitreise. 

Wären nicht die anderen Menschen um mich herum, würde ich tatsächlich denken, ich wäre im Mittelalter gelandet.

In der kleinen „Carrer del Pont Vell“ geht es recht wuselig zu. Jede Menge kleiner Geschäfte, Bars und Restaurants finden wir hier.

Jüdisches Viertel

Nach links weist uns ein Schild in das ehemalige jüdische Viertel.
Im Mittelalter gab es in Besalú eine recht große jüdische Gemeinde. Zeugen dieser Zeit sind noch vor allem die Reste der Synagoge und die Miqve. 

Dieses traditionelle Bad für Reinigungsrituale ist das einzige seiner Art in Spanien. Leider ist es bei unserem Besuch geschlossen und wird auch zu den im Internet veröffentlichten Zeiten nicht geöffnet. Schade! Das hätte ich mir sehr gern angesehen.

Entdeckungstour

So bummeln wir weiter durch die Gassen der Stadt und entdecken viele wunderschöne Ecken:

den Haupt- und Marktplatz „Plaça de la Llibertat“ (oder auch Plaça Major genannt) mit den wunderschönen Bogengängen

Markt ist heute leider nicht

die riesige Plaça Prat de Sant Pere mit der ehemaligen Klosterkirche Monestir de St. Pere

und dem Zirkusmuseum „Circusland“

die Kirche Sant Vicenç

das alte Hospital de Sant Julià

die Gasse „Tallaferro“, an deren Ende wir den „Mirador de Besalu“ erreichen und die Aussicht genießen.

In der winzigen Gasse „Carrer de Rocafort“ entdecken wir die Stühle an der Mauer, von denen wir schon gehört hatten. Was es mit denen auf sich hat, kann ich nicht sagen, aber witzig sind sie allemal.

Das alte Castell und die dazugehörige Kirche „Santa Maria de Besalú“ sind in Privatbesitz und wir können sie nur von weitem betrachten.

Am Rand der Altstadt finden wir sogar archäologische Ausgrabungen eines römischen und eines mittelalterlichen Hauses.

Egal, in welche Gasse wir einbiegen oder welchen Weg wir entlanggehen: jedes Eck in der Altstadt von Besalú
ist wunderschön und interessant!

Das mittelalterliche Erbe wird auch gut vermarktet.

Zum Glück ist die Stadt nicht so groß und wir können an einem Tag wirklich alles erkunden.

Aber Pausen müssen natürlich auch sein. Im Restaurant „Taberna“ an der Plaça del Prat de Sant Pere gibt es wirklich leckere Tapas

und an der Plaça de la Llibertat einen guten „Cafe con leche“

In der Sonne in dieser wunderschönen Stadt zu sitzen und die Stimmung und leckere Sachen zu genießen – einfach perfekt!

Erst als die Sonne untergeht, gehen wir zurück zu Fred. Denn jetzt sind wir doch ein bisschen erschöpft und legen mal die Füße hoch.

Als es dann aber dunkel wird, müssen wir unbedingt doch noch einmal los. Denn 

Besalú bei Nacht

zu erkunden, ist ganz besonders schön.
Die beleuchtete „Pont Fortificat“ ist ein traumhaftes Motiv!

Und als ich durch die menschenleeren Gassen gehe, habe ich tatsächlich das Gefühl, in einer längst vergangenen Zeit gelandet zu sein! 

Welch einen mystische Stimmung!
Besalú ist wirklich traumhaft!

Parken und Übernachten

Besalú ist nicht nur wunderschön, die Stadt hat auch ein Herz für Camper. Denn es gibt mehrere kostenlose und stadtnahe Parkplätze, auf denen wir mit Fred stehen und auch übernachten dürfen.

Am Kreisverkehr südlich der Brücke über den Fluss Fluvià könnten wir gleich an der Straße auf dem Parkplatz P1 neben einigen anderen Campern stehen. 

Wir entscheiden uns aber dafür, auf dem großen Parkplatz P3 hinter der Bar Ca La Nidia zu übernachten, da es dort ruhiger ist.

Auch wenn einige andere Camper natürlich die gleiche Idee hatten, ist doch genügend Platz für alle (wie das zur Hauptsaison aussieht, kann ich nicht beurteilen). In Gesellschaft der anderen Wohnmobile fühlen wir uns sicher und haben auch keine Bedenken, Fred während unseres Stadtbummels alleine zu lassen.

Am Parkplatz P1 findet ihr eine Ver- und Entsorgung. 

Öffentliche Toiletten gibt es ein paar Meter weiter auf dem Weg in die Stadt an der Tourist-Information zu deren Öffnungszeiten (10 Uhr – 19 Uhr)

Die Bar Ca la Nidia direkt am Kreisverkehr hat täglich (außer Montag) von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet. Wir haben hier am Morgen gut gefrühstückt.

Die Parkplätze befinden sich gerade mal 5 Minuten zu Fuß (ca. 300 Meter) von der „Pont fortificat“ und damit vom Eingang der Altstadt entfernt. Ideal!

Ein Besuch Besalús mit dem Camper ist also super problemlos!

Weitere Infos:

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