Picacho Peak, Catalina, Buckskin Mountain, Point Mugu, Goblin Valley… schon einmal gehört? Nein?
Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr aus der ganzen Welt in die USA, um ihre atemberaubende Natur zu erleben. Besonders die berühmten Nationalparks im Südwesten wie z.B. Grand Canyon, Yosemite , Bryce Canyon oder Death Valley stehen ganz oben auf der Liste der Reiseziele. Dementsprechend voll, ja beinahe überlaufen können diese Nationalparks sein.
Weniger bekannt, zumindest bei den Touristen aus dem Ausland, sind ihre „kleinen Brüder“, die State Parks. Und damit manchmal noch richtige Geheimtipps!
Über 10.000 State Parks gibt es in den ganzen USA und sie werden vor allem von den Einheimischen als Naherholungsgebiete genutzt.
Verwaltet werden die State Parks von den einzelnen Bundesstaaten selbst, während Nationalparks dem National Park Service (NPS) in Washington, also einer Bundesbehörde, unterstehen.
Meist unterliegen die State Parks weniger strengen Umweltbestimmungen als National Parks und bieten daher oft eine bessere Infrastruktur. Während zum Beispiel die Campgrounds in den National Parks überwiegend eher einfach ausgestattet sind, oft ohne fließend Wasser und mit Plumpsklos, finden sich in den State Parks fast immer Campingplätze mit Stromanschluss (und sogar Hook-ups) und Sanitärgebäude mit Duschen.
Oft genauso abseits größerer Ansiedlungen wie die National Parks gelegen, kann man hier aber ungestörter und ohne große Touristenmassen die nicht weniger beeindruckende Natur genießen. Deshalb besuchen wir auf unseren Reisen durch die USA diese State Parks sehr gern.
Ich möchte euch hier nun meinen Lieblings-State Park in jedem der vier Bundesstaaten des Südwestens vorstellen:
1. Kalifornien: Anza-Borrego Desert State-Park
Plötzlich, mitten in der kargen und unwirtlichen Wüste, erhebt sich vor mir ein Monster- eine über 100 Meter lange Seeschlange, die sich scheinbar mühelos durch den steinigen Erdboden windet.
Gleich daneben ein Mammut und nicht weit weg eine Kamelstute mit ihrem Fohlen!
Nein, ich träume nicht, sondern stehe auf dem Gebiet „Galleta Meadows“ in Borrego Springs. Und bin umgeben von den riesigen Metallskulpturen des Künstlers Ricardo Breceda, der hier, in der Wüste Kaliforniens, seit 2008 129 Figuren in einer einzigartigen Open-Air- Ausstellung präsentiert.
Um den kleinen Ort Borrego Springs herum kann man auf eine sehr vergnügliche Entdeckungstour gehen.
Borrego Springs (ca. 3500 Einwohner) liegt etwa 150 Meilen südöstlich von Los Angeles und ist das Zentrum des Anza-Borrego Desert State Parks.
Egal aus welcher Richtung man anreist (aus Südwesten von San Diego, Nordwesten von Los Angeles, Norden von Palm Springs oder Osten vom Salton Sea): wenn man die letzte Hügelkette erreicht hat, blickt man hinunter in eine riesige karge Steinwüste.
Diese durchquerte im Jahr 1774 der Entdecker Juan Bautista de Anza.
Nach ihm und den hier heimischen Dickhornschafen – den Borregos- ist der größte State Park Kaliforniens benannt, durch den etwa 2500 Quadratkilometer Land unter Naturschutz gestellt sind.
Nur wenige Straßen gibt es in diesem großen Gebiet, der größte Teil des Parks sind Steinschluchten und Ödland (Badlands) ohne asphaltierte Straßen und nur mit Offroad- bzw. Allrad-Fahrzeugen zu erreichen.
In Borrego Springs befindet sich (neben Tankstellen, Geschäften, Restaurants und Hotels, die Reisende mit allem versorgen, was sie brauchen) der Visitor-Center des State Parks.
Eine Ausstellung über die Natur der Gegend und ein 15-minütiges Video „A Year in the Desert“ machen den Besuch dort sehr empfehlenswert.
Und auch die Architektur des Besucherzentrums ist es wert, dort mal vorbeizuschauen: um den heißen Temperaturen hier in der Wüste zu entgehen, wurde das Gebäude in die Erde gebaut. Denn im Sommer können die Temperaturen hier über 40 Grad erreichen.
Deshalb ist das Informationszentrum in der Zeit vom 1. Juni bis 30. September nur an Wochenenden und Feiertagen geöffnet, vom 1. Oktober bis 31. Mai täglich von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr, denn die Hauptzahl der Besucher kommen in den kühleren Winter- und Frühlingsmonaten.
Ganz besonders beliebt ist der Park im Frühjahr nach einem regenreichen Winter, denn dann ist hier ein blühendes Wildblumenparadies!
Gleich außerhalb des Visitor-Centers ist ein wunderschöner Wüstengarten angelegt, in dem man die typische Vegetation des Parks erkunden kann.
Cactus Loop Trail
Ein anderer, sehr schöner Rundgang, um vor allem die verschiedenen einheimischen Kakteenarten kennenzulernen, ist der Cactus Loop Trail im Südwesten des Parks, kurz bevor die Yaqui Pass Road aus dem State Park heraus auf den Highway 78 nach Julian führt.
Start ist direkt gegenüber der Tamarisk Grove mit dem Tamarisk Grove Campground.
Der Trail ist ein Rundweg von nur einer Meile, kann aber durchaus ein wenig anstrengend sein, da er die Hügel auf und ab führt und in der prallen Sonne liegt.
Doch immer aufpassen, wo man hintritt!
Palm Canyon Trail
Unbestrittenes Highlight des Parks aber ist die Wanderung zur Palmenoase auf dem Borrego Palm Canyon Nature Trail.
Er beginnt am Parkplatz am Ende des Borrego Palm Canyon Campgrounds (oder auch am Visitor Center, dann ist der Weg aber etwas weiter) und führt auf einem 3 Meilen langen Rundweg zunächst durch die karge Wüstenlandschaft. Hier gibt es verschiedene Kakteenarten zu begutachten, aber auch einige Tiere zu entdecken.
Wenn man Glück hat, sogar ein paar Bighorn-Schafe.
Nach etwa einer Meile erreicht man den schattigen Canyon, an dessen Ende man sich in einer natürlichen Palmenoase mit meterhohen Fächerpalmen wiederfindet.
Welch eine Idylle! Dafür hat sich der Weg gelohnt!
Der kleine Bachlauf lädt zur Abkühlung ein.
Eigentlich möchte man gar nicht mehr aufbrechen, aber irgendwann muss man sich doch auf den Rückweg machen.
Wenn man den Canyon wieder Richtung Parkplatz verlässt, bietet sich ein herrliches Panorama über den Campingplatz und die weite Ebene des Anza Borrego Desert State Parks.
Der Wanderung ist nicht sehr anstrengend, nur am Ende des Canyons muss man über ein paar kleine Felsen klettern. Allerdings verläuft der Weg etwa zur Hälfte in der prallen Sonne, deshalb sollte man immer an eine Kopfbedeckung und genügend Trinkwasser denken!
https://www.parks.ca.gov/pages/638/files/bpc%20trail%20guide%20final%20pms%20336.pdf
Camping
Der Anza Borrego Desert State Park ist aufgrund seiner Abgeschiedenheit zur Dark Sky Area erklärt worden. Eine Übernachtung hier unter dem faszinierenden Sternenhimmel ist deshalb ein absolut empfehlenswertes Erlebnis! Und wenn man nach Sonnenuntergang am Feuer sitzt und in die Sterne blickt, kann es durchaus vorkommen, dass man in der Weite der Wüste Kojoten heulen hört … Gänsehaut pur!
Der Borrego Palm Canyon Campground gleich in der Nähe des Visitor-Centers in Borrego Springs ist für mich landschaftlich einer der schönsten Campgrounds im Südwesten der USA.
Die meisten Stellplätze liegen am Rand der Wüste mit herrlichem Fernblick. Überdachte Sitzgelegenheiten, Grill und Feuerring gehören zu jedem Platz.
Es gibt auch einige Stellplätze mit Wasser- und Stromanschluss, diese befinden sich aber nicht so schön gelegen in der Mitte des Campgrounds.
Saubere Sanitäranlagen sind vorhanden, für die Duschen benötigt man Münzen (Token), die man an einem Automaten am Eingang des Campgrounds wechseln kann.
Der Platz ist sehr beliebt, besonders im Frühling zur Wildblumenblüte, deshalb ist eine Reservierung durchaus sinnvoll (nur vom 1. Oktober bis 30. April möglich, während der Sommermonate gilt „first come-first serve“)
Kosten: 25 USD
Es gibt noch mehrere weitere Campingplätze im Park (siehe Plan) und auch freies Camping ist erlaubt, allerdings darf man nicht weiter als eine Fahrzeuglänge von der Straße entfernt stehen.
Eintritt in den Park 10 USD pro Fahrzeug
https://www.parks.ca.gov/pages/638/files/ABDSP2017Park_Brochure_09182017_6pp_crop.pdf
Anfahrt
- Von Süden aus San Diego über den landschaftlich sehr reizvollen Highway 78 durch Julian (einen wunderschönen Ort, besonders bekannt für seinen Apfelkuchen)
- Von Westen aus Los Angeles über die Interstate 15 und den Highway 79
- Von Osten von Palm Springs, Choachella Valley und Salton Sea über den Highway 86 und Highway 78 (siehe auch http://roaddreamin.de/salton-sea-eine-reise-durch-das-vergessene-kalifornien/)
2. Nevada: Valley of Fire State Park
Schon beim Landeanflug auf das Spielerparadies Las Vegas in der Wüste von Nevada kann man recht nah an der Stadt ein großes Gebiet roter Felsen erkennen.
Nur etwa 50 Meilen nord-östlich von Las Vegas meint man, auf dem Mars gelandet zu sein.
Eine fast surreale, einsame, rote Steinwüste! Das brennende Tal – Valley of Fire!
Bereits 1934 wurde hier der erste State Park in Nevada eröffnet. Und mit etwa 160 Quadratkilometern Fläche auch der größte!
Roter Sandstein, durchzogen von grauem Kalkstein, prägt das Gelände und hat im Laufe von Millionen von Jahren außergewöhnliche Felsformationen entstehen lassen.
Von Las Vegas kommend erreicht man den Park nach etwa einer Stunde Fahrzeit über die Interstate 15, an der Chevron Tankstelle nach rechts auf den „Valley of Fire Highway“ abzweigend.
Der “Valley of Fire Highway” ist eine wunderbare Panoramastraße durch den Park und man kommt auf ihm direkt bzw. mit nur kleinen Abzweigungen an einigen Highlights des Parks vorbei:
Atlatl Rock
Ein schöner Picknickplatz liegt zu Füßen des imposanten Felsens. Vermutlich vor 4000 Jahren wurden hier von den “Native Americans” im dunkelroten Sandstein unzählige Felsbilder über Ereignisse ihres Lebens angebracht. Über Treppen und Leitern kann man den Petroglyphen ganz nahe kommen und so nebenbei von oben noch einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft genießen.
Cabins
Bereits in den 1930er Jahren wurden diese drei Häuschen aus leuchtend rotem Sandstein vom “Civilian Conservation Corps” (CCC) als Übernachtungsmöglichkeit gebaut. Das CCC war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für junge Menschen in der Zeit der “Great Depression” ab 1933, bei der die (männlichen) Arbeitslosen zwischen 18 und 25 Jahren in “Work Camps” unter staatlicher Leitung Arbeiten wie z.b. im Straßenbau, aber auch zum Aufbau von Nationalparks und State Parks leisteten und dafür auch Lohn erhielten.
Die Cabins sind heute verfallen, liegen aber sehr pittoresk an einer kleinen Stichstraße mit Picknickplätzen.
Elephant Rock
Kurz vor der Ausfahrt im Osten des Parks kommt man am wahrscheinlich markantesten Felsen des Parks vorbei – dem “Elephant Rock”
Mouse Tank Road
Etwa auf halber Strecke des Highways durch den Park erreicht man den “Visitor Center” mit einer kleinen Ausstellung und vielen Informationen zum Valley of Fire.
Hier zweigt die einzige größere Seitenstraße vom “Valley of Fire Highway” ab, die “Mouse Tank Road”.
Sie führt als Sackgassse auf knapp 6 Meilen durch die traumhafte Landschaft bis zu ihrem Endpunkt, den White Domes. Hier startet ein kleiner Wanderweg, der White Domes Trail.
Entlang dieser “Mouse Tank Road” gibt es mehrere Parkbuchten, von denen aus man Wanderungen durch den Park unternehmen kann.
Fire Wave
Absolut empfehlenswert ist der nur 0,7 Meilen kurze Weg zur Fire Wave, dem vermutlich beliebtesten Fotomotiv des gesamten Parks.
Besonders frühmorgens und spätabends leuchten die Felsen spektakulär im Sonnenlicht – wirklich wie Feuer! Deshalb sollte man, wenn möglich, im Park auf einem der beiden Campingplätze eine Übernachtung einplanen.
Camping
Es gibt zwei Campingplätze: Atlatl Rock Campground und Arch Rock Campground. Sie liegen beide mit sehr großzügigen Stellplätzen landschaftlich wunderschön zwischen den roten Felsen. Überdachte Sitzgelegenheiten, Grills und Feuerstellen gibt es an jedem Stellplatz.
Einfache, aber saubere Sanitäranlagen mit Duschen sind auch vorhanden.
Reservierungen sind nicht möglich, es gilt “first come-first serve”
Preis 20 USD, Hook-ups (Wasser/Abwasseranschluss) 10 USD Extra
Eintritt
Der Park ist von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ganzjährig geöffnet. Die Tagesgebühr 10 USD ist an der Einfahrt im Self-Registration-Verfahren zu entrichten (Umschlag aus Automaten entnehmen, ausfüllen, Geld reinstecken, zukleben, Kontrollabschnitt sichtbar ins Auto legen und Umschlag in den Briefkasten werfen)
Übernachtet man auf einem der Campingplätze, ist die Eintrittsgebühr in der Campinggebühr enthalten. Die Zahlung erfolgt auch am Campingplatz per “self-registration”
3. Utah: Coral Pink Sand Dunes State Park
Meterhohe orange-rote Berge feinsten Sandes erheben sich vor mir. Die Sahara? Nein- es ist der Coral Pink Sand Dunes State Park in Utah.
Auf einem Gebiet von etwa 7 km Länge und 3 km Breite erstrecken sich hier Sanddünen, die besonders im Abendlicht korallenrot leuchten und so dem Park seinen Namen gegeben haben.
Etwas einsam und abgelegen ist dieser State Park – deshalb eher ein Geheimtipp, zumindest bei Touristen aus dem Ausland.
Die Entstehung der Dünen ist geologisch sehr interessant: Durch einen Zwischenraum zwischen den beiden Hügelketten der Moquith- und Moccasin-Bergen pfeift der Wind seit mehr als 10000 Jahren mit hoher Geschwindigkleit von Südwesten und trägt Staub aus den Roten Felsen des Colorado-Plateaus hierher in diese Senke. Die Windgeschwindikgeit lässt an dieser Stelle wieder nach und der Staub wird als feinster Sand abgelagert (der Venturi-Effekt)
Und so haben sich im Laufe der Zeit diese Dünen entwickelt, sie sich aber immer wieder verändern, da ja ständig neues “Baumaterial” angeweht wird.
Gleich nach der Einfahrt in den Park gibt es , nur wenige Schritte vom Parkplatz aus, eine Aussichtplattform, von der man einen herrlichen Panoramablick über den ganzen Park genießen kann. Tafeln erklären die Geologie und die Natur des Parks.
Ein Tier soll es übrigens nur hier geben- den Coral-Pink-Tiger-Beetle. Wir sind diesem Käfer aber auf unseren Besuchen bisher nicht begegnet.
Doch das schönste ist es, hier die Schuhe auszuziehen und im warmen Sand die Dünen zu Fuß zu erkunden.
Richtige Wanderungen kann man hier nicht unternehmen, aber stundenlang auf und ab durch den feinen Sand laufen, bis man erschöpft ist und auf dem höchsten Punkt nur noch die Aussicht genießt!
Einfach wunderbar!
Doch sollte man immer aufmerksam sein: Der Park ist ein Lieblingsspielplatz aller Offroad-Fahrer. In bestimmten markierten Bereichen darf man hier mit ATVs aller Art über die Dünen rasen. Die Fahrer sind aber größtenteils sehr umsichtig unterwegs und man hört sie ja auch rechtzeitig. Deshalb ist es nicht gefährlich, zu Fuß unterwegs zu sein.
Weil der Sand besonders im Abendlicht und bei Sonnenaufgang herrlich leuchtet, kann ich eine Übernachtung im Park absolut empfehlen. Allerdings ist dies nur auf dem Campingplatz möglich
Camping
Der Campground hat nur knapp 20 Plätze, diese sind aber sehr großzügig angelegt, mit Sitzgelegenheit, Grill und Feuerstelle und liegen wunderschön in der Landschaft!
Einfache, aber saubere Sanitäranlagen mit Duschen sind auch vorhanden.
Der Campground ist bei Offroad-Fahrern, die ihre Quads und Buggies an ihrem Wohnmobil angehängt hierher bringen, sehr beliebt. Eine Reservierung ist auf jeden Fall an den Wochenenden notwendig.
Kosten: 20 USD für Standardplatz, 30 USD mit Wasser und Stromanschluss
Eintritt
Tageseintritt: 10 USD pro Fahrzeug
Direkt an der Einfahrt ist ein Visitor Center mit einer kleinen erklärenden Ausstellung über den Park, der 1963 zum State Park erklärt wurde.
Anfahrt
von Süden über Kanab Highway 89 Abzweigung nach links auf die Hancock Road, Abzweig nach links auf Highway 43 (ab Kanab ca. 20 Meilen)
von Norden Highway 89 Abzweigung nach rechts auf Highway 43 (ab Mt. Carmel Junction ca. 15 Meilen)
4. Arizona: Lost Dutchman State Park
Jacob Waltz aus Oberschwandorf im Nordschwarzwald verließ 1846 seine Heimat, um im weit entferneten Amerika sein Glück zu suchen. Er arbeitete hart in den Goldminen von Kalifornien, doch reich wurde er nicht. Da erfuhr er eines Tages, dass sich in den Superstition Mountains in Arizona die legendäre Goldmine des Don Miguel Peralta, des reichsten Mannes der Sonora Wüste, befinden sollte.
Er zog los in die Berge und ab da tauchte er immer wieder im nicht weit entfernten Phoenix mit Unmengen von Gold auf und betrank sich in den Saloons. Dann prahlte er mit der Entdeckung der schier unerschöpflichen Goldmine. Ihren Standort verriet er aber nie, da konnte er noch so betrunken sein. Das Geheimnis nahm er auch mit ins Grab, als er 1891 mit 81 Jahren starb.
Viele Glücksritter zogen nach ihm los, um die legendäre Mine zu finden, doch vergeblich.
Diese Legende um die verlorene Goldmine des Deutschen, der “Lost Dutchmans Mine” hält sich bis heute (auch wenn Jacob Waltz Deutscher und nicht, wie man meinen könnte, Niederländer war)
40 Meilen östlich der Millionenmetropole Phoenix befindet sich seit 1977 der Lost Dutchman State Park am Fuße der markanten Superstition Mountains.
Die einheimischen Pima-Indianer erzählten den ersten Siedlern der Gegend wohl viele schaurige Geschichten über unheimliche Geräusche, verschwundene Personen und mysteriöse Todesfälle in den Bergen und deshalb nannten diese das Gebirge ab da “Aberglaube-Berge”- Superstition Mountains.
Besonders im Frühjahr, wenn die Temperaturen noch moderat sind, ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel.
Durch die wunderbare Landschaft der Sonora Wüste, inmitten beeindruckender Saguaro-Kakteen, bietet der Park einige herrliche Wanderungen an.
Es gibt Bereiche für Tagesbesucher (Day use Area) mit Parkplätzen, Toiletten und Picknicktischen, die auch die Startpunkte für die Wanderungen sind.
Und warum hier übernachten? Nun – wenn der Tag zu Ende geht, werden im Sonnenuntergang die Superstition Mountains in herrliches warmes Licht getaucht, die Sterne ziehen langsam auf und umgeben von den Silhouetten der Saguaro-Kakteen fühlt man sich am Lagerfeuer wie im Wilden Westen!
Camping
134 Stellplätze gibt es auf dem Campingplatz, die Hälfte mit Strom und Wasseranschluss. Jeder Stellplatz hat eine Sitzgelegenheit, Grill und Feuerstelle. Und Blick auf die Superstition Mountains!
Die Sanitäranlagen (Toiletten und Duschen) sind einfach, aber sauber. Allerdings gilt es zu beachten, dass es nur ein Sanitärhaus, zwischen den Stellplätzen Nr. 40 und 70, gibt.
Vom “Loop” mit den Stellplätzen 75-104 dauert es schon einige Minuten, auf einem Fußweg durch die Wüste die Sanitäranlagen zu erreichen.
Da der Campground besonders an den Wochenenden und im Frühjahr sehr beliebt ist, sollte man zu diesen Zeiten auf jeden Fall reservieren.
Kosten: 30 USD (5 USD Reservierungsgebühr)
Wer nicht mit einem Campingfahrzeug unterwegs ist, kann im Park auch eine von 5 Hütten mieten
Eintritt
Tagesbesucher zahlen 7 USD pro Fahrzeug mit bis zu 4 Personen
Einzelpersonen 3 USD.
Anfahrt
Der Park liegt etwa 40 Meilen östlich von Phoenix. Über die Interstate 60 von Phoenix an der S Idaho Road auf den Highway 88 Richtung Apache Junction abfahren .
Goldfield
Nur etwa eine Meile vom State Park entfernt, befindet sich die Geisterstadt Goldfield.
Die Goldgräberstadt, die in den 1890er Jahren ihre Blütezeit hatte, ist heute ein kleiner Vergnügungspark mit Geschäften, Saloons, Zugfahrten, Minentouren und der täglichen “Gunfighter-Show”auf der Hauptstraße.
Ein Besuch dort ist auf jeden Fall recht unterhaltsam. Der Eintritt ist frei.
Apache Trail
Direkt am State Park vorbei führt die “Historic Road” AZ 88, der “Apache Trail” . Die Straße folgt einem alten Pfad der Apachen durch die Felsschluchten des Salt River bis zum Tonto National Monument und ist landschaftlich einer der reizvollsten “Scenic Byways” der USA.
Vom Lost Dutchman State Park aus fährt man auf der AZ 88 ostwärts eine kurvenreiche Straße mit herrlichen Ausblicken bis zum Canyon Lake, einem beliebten Ausflugsziel der Einwohner von Phoenix.
Kurz nach dem See kommt man nach Tortilla Flat, einer ehemaligen Postkutschenstation.
Dieser Ort, der übrigens nichts mit dem Roman von John Steinbeck zu tun hat, besteht nur aus wenigen Häusern, die ihr altes Western-Flair pflegen. Eingentlich gibt es hier nur einen Saloon mit Restaurant und einen Souvenirshop. Trotzdem ist hier immer was los, besonders wenn Live-Konzerte stattfinden.
Die Strecke von Phoenix hierher ist besonders bei Motorradfahrern wegen ihrer vielen Kurven sehr beliebt.
Kurz hinter Tortilla Flat endet allerdings die geteerte Straße, die als Schotterpiste dann weiter bis zum ( Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten und von ihm selbst eingeweihten) Theodore-Roosevelt-Damm führt.
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4 thoughts on “Vier State-Parks im Südwesten , in denen man unbedingt einmal übernachten sollte!”