Erster oder letzter Stopp in Schweden – das Traditionscafé Flickorna Lundgren in Skåne ist unser absolutes Lieblingscafé. Eine Kanne Kaffee und ein Krabbenbrot hier sind für uns ein absolutes Muss auf jeder Schwedentour. Deshalb stelle ich es euch heute mal vor:
Fika
Schweden gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Kaffeeverbrauch auf der Erde (Platz 4 hinter Luxemburg, den Niederlanden und Finnland, Stand 2021). Und sie haben sogar ein spezielles Wort für ihre Kaffeepause: Fika
Deshalb verwundert es nicht, ausgerechnet hier jede Menge Cafés findet, sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten. Und viele davon sind (besonders außerhalb der hippen Großstädte) oft nostalgisch und heimelig eingerichtet. Richtig schnuckelig halt!
Aber ein ganz besonderes, nämlich das älteste Gartencafé Schwedens findet ihr im Südwesten des Landes:
Flickorna Lundgren
Die „Lundgren-Mädels“ (so die Übersetzung des Namens) waren sieben Schwestern, die im Mai 1938 in Skäret, einem winzigen Nest auf der Kullen-Halbinsel in der südlichsten Provinz Schwedens, Skåne , ein Gartencafé eröffneten,
das heute noch, nach 84 Jahren, in den Sommermonaten eines der Top-Ausflugsziele Südschwedens ist – zumindest bei den Schweden. Ganze Reisebusladungen werden manchmal hier abgeladen und der Parkplatz ist immer voll. „Ausländer“ finden allerdings eher selten hierher und meistens sind wir bei unseren Besuchen die einzigen mit einem nicht-schwedischen Autokennzeichen auf dem Parkplatz.
Aber keine Angst: eine seelenlose Massenabfertigung ist das Café auch mit vielen Gästen auf keinen Fall!
Skäret und die Kullen-Halbinsel
liegen etwa 30 Kilometer nördlich von Helsingborg, dem Fährhafen der Vogelfluglinie.
Wenn wir die Westküste Schwedens besuchen, nehmen wir meistens diese Strecke über Dänemark und so sind die „Flickorna Lundgren“ für uns jedes Mal entweder der erste oder der letzte Stopp in Schweden. Das muss für uns einfach so sein!
Ein wenig versteckt liegt das Café schon und wir müssen uns erst durch die schmalen Sträßchen der Kullen-Halbinsel durchfinden.
Aber dann sind wir da!
Auch wenn im Sommer hier einiges los ist, finden wir doch immer mit unserem Beni problemlos einen Parkplatz.
Wenn wir dann den weitläufigen Garten betreten, haben wir die Qual der Wahl, wo wir Platz nehmen möchten.
Auf der großen Wiese?
Im Gewächshaus?
An dem kleinen Wasserlauf mit Blick auf das Ziegengehege (der Spaß aller kleinen Gäste)?
Alles wunderschön, aber unser absoluter Lieblingsplatz ist ein Tisch mittendrin zwischen den üppig blühenden Blumen vor dem wunderschönen roten Holzhaus! Welch eine Idylle!
Die Tische sind mit Abstand zueinander zwischen den Blumenbeeten angeordnet, so dass jeder sein Plätzchen für sich hat. Herrlich!
Und was isst und trinkt man hier am besten?
Traditionell natürlich einen Kaffee. Auch wenn ich eigentlich eher selten Brühkaffee trinke, ist es für mich hier eine Pflicht!
Denn der Kaffee wird hier in wunderschönen Kupferkannen serviert.
Die gibt´s in allen Größen, abhängig davon, wie viele Tassen bestellt werden (und können übrigens auch als Souvenir im kleinen Laden erstanden werden).
Dann könnt ihr euch überlegen, ob ihr was Süßes (unter anderem Zimtschnecken natürlich oder auch die Spezialität –Vanilleherzen) zum Kaffee mögt. Oder lieber was Herzhaftes essen möchtet.
Wie zum Beispiel die traditionelle schonische „Äggakaga“, ein Eierkuchen mit geräuchertem Speck und Preiselbeeren (Sehr gehaltvoll! Gibt´s auch vegetarisch!)
Wir kommen hier aber nie an der klassischen „Räkmacka“ vorbei:
Üppig mit Krabben belegtes (frischgebackenes) Brot, mit Ei, Mayonnaise und eingelegtem Gemüse garniert!
Sooo lecker!
Für 265 Kronen (etwa 25 €) nicht gerade billig, aber diese Menge von Krabben bekommt man bei uns auch nicht günstig. Und in Schweden sind Speisen und Getränke in Restaurants ja sowieso um einiges teurer als in Deutschland! Aber diese geniale „Räkmacka“ gönnen wir uns einfach einmal!
So sitzen wir hier, zwischen den bunten Blumen, genießen unsere Tasse Kaffee und unser Krabbenbrot und können es kaum fassen, wie gut es uns geht!
Bevor wir die „Flickorna Lundgren“ verlassen, können wir uns im kleinen Laden
oder auch am „Brödbod“, dem Brothäuschen, noch mit frischgebackenem Brot oder süßem Gebäck für die Weiterfahrt eindecken!
Schön war´s mal wieder und auf unserem nächsten Schwedenroadtrip kommen wir sicher wieder hierher!
Infos und Öffnungszeiten:
Flickorna Lundgren (Webseite ausschließlich auf Schwedisch)
Öffnungszeiten: die Saison geht von Ostern bis einschließlich des ersten Oktoberwochenendes.
In der Hauptsaison ist von Dienstag bis Sonntag 11-17 Uhr geöffnet, ab 2. September bis 2. Oktober nur noch Freitag – Sonntag von 11-16 Uhr.
Anfahrt:
Von Norden:
von der E6 an der Abfahrt N Varalöv (Nr. 33) abfahren auf die Straße Nr. 112 Richtung Jonstorp. Von dort den „Norra Kustvägen“ Richtung Mölle. Bei Skäret auf den Wegweiser nach rechts „Flickorna Lundgren“ achten.
Von Süden (Helsingborg):
Die Straße Nr. 111 (Christinelundvägen) nehmen und nach etwa 4 Kilometern rechts auf den Jonstorpsvägen abbiegen. Diesem 14 Kilometer nach Norden fahren, bis kurz vor Jonstorp die Straße Nr. 112 erreicht wird (weiterfahren wie oben)
Ausflugstipp:
Wenn ihr schon mal hier seid und ein wenig Zeit habt, erkundet doch die Kullen- Halbinsel. Ganz am westlichsten Zipfel erhebt sich der Kullaberg (kennt ihr vielleicht aus der Geschichte von „Nils Holgersson“).
Bis zu 100 Meter hoch sind hier die Klippen dieses felsigen Naturschutzgebietes. Ein Traum für Wanderer, Grottenforscher und Botaniker, aber auch ein beliebtes Kajakrevier.
Und auf der äußersten Spitze thront „Kullens Fyr“, der lichtstärkste Leuchtturm Skandinaviens!
Von hier aus habt ihr grandiose Ausblicke!
Viel Spaß!
Melde dich jetzt zu meinem Newsletter an und verpasse keine tollen Reisetipps mehr!