Agua Caliente- die Indian Canyons bei Palm Springs

Verbindet auch Ihr Palm Springs immer mit dem Begriff „Rentnerparadies“? Naja, falsch ist das ja nicht.

 

Die Stadt hat etwa 45000 Einwohnern und mehr als die Hälfte davon sind älter als 45 Jahre, etwa ein Viertel der Bewohner älter als 65 Jahre. Viel Sonne, kaum Niederschläge und auch im Winter Tagestemperaturen bis zu 20 Grad locken viele besonders Ältere hierher ins Coachella Valley, etwa 180 Kilometer östlich von Los Angeles.

Gepflegt, sauber, aufgeräumt und kultiviert ist Palm Springs – das sieht man gleich, wenn man durch die Straßen fährt.

Und eher langweilig, wenn man nicht unbedingt Golf spielen möchte – meint man.  Doch halt! Nicht so ganz!

Denn nur wenige Kilometer südlich der Stadt verstecken sich die Palmenoasen der Indian Canyons – ein traumhaftes Natur- und Wanderparadies!

Und das solltet Ihr auf jeden Fall einmal besuchen, wenn Ihr im Coachella Valley seid!

Cahuilla

Agua Caliente – Warmes Wasser: so nannten sich die Cahuilla Indianer, die seit Jahrhunderten hier siedelten.  Denn hier, am Fuße der San Jacinto Mountains, gab es im Gegensatz zur benachbarten Wüste, immer genug Wasser, um Pflanzen gedeihen zu lassen. Deshalb konnten sie hervorragend Obst und Gemüse anbauen, bis die weißen Siedler kamen und ihnen einen Großteil des Landes abnahmen.

Ein kleiner Teil ihres alten Gebietes wurde ihnen aber als Reservat zugestanden, in dem sie noch immer leben. Und innerhalb dieses Reservates liegen die wunderschönen Indian Canyons.

Und so betreten wir am Ortsrand von Palm Springs Indianerland.

Indian Canyons

Bevor wir die eigentlichen Canyons erreichen, werden wir erst mal am Kassenhäuschen gestoppt.

 Kostenlos ist der Spaß nicht, denn die Eintrittspreise in die Canyons sind für die Agua Caliente eine wichtige Einnahmequelle.

Die Canyons können auf einigen verschiedenen Trails erkundet werden, manche auch speziell für Reiter, denen man hier immer wieder begegnet.

Am beliebtesten sind die Wege durch den Andreas Canyon, den Murray Canyon und der (bekannteste) Palm Canyon, die alle jeweils entlang der gleichnamigen Bäche (Creeks) verlaufen.

Zwei davon möchte ich euch jetzt mal vorstellen:

Palm Canyon Trail

Er beginnt am Ende des South Palm Canyon Drives, der Straße, auf der man direkt aus Palm Springs kommt. Also einfach nach dem Kassenhäuschen geradeaus weiterfahren, bis die Straße an einem großen Parkplatz endet.

Auf der Fahrt durch die kahle und steinige Landschaft haben wir uns schon gefragt, wo denn nun die Palmen sind.

Ein paar Schritte vom Parkplatz entfernt ist ein Trading Post, in dem es Souvenirs und kleine Stärkungen gibt.

Und Colibris!

Erst von der Terrasse des Trading Posts aus haben wir den Blick in das Tal auf der anderen Seite des Hügels. Und da sind sie: die Palmen!

Und davon jede Menge: ist der Palm Canyon doch die weltweit größte Oase der California Fan Palm, zu deutsch: Kalifornische Washingtonpalme (Washingtonia filifera).

Der Weg führt vom Trading Post erst ein Stück steil nach unten, bis wir dann mitten im Palmenwald stehen. Riesig und beeindruckend stehen sie da: Den Kopf hoch zur Sonne gestreckt, die Füße im Wasser und ihre Röckchen aus braunen Blättern um den Bauch. Und wir dazwischen fühlen uns schon ein bisschen winzig.

Während oben am Trading Post einiges los ist, scheuen wohl die meisten Besucher doch den steilen Weg nach unten. Denn hier, am Palm Canyon Creek, sind wir fast alleine.

Schöne Picknickplätze sind hier angelegt.

Der Trail führt uns unter den Palmen am Creek entlang, mal ein bisschen in der Sonne, aber meistens in Schatten der riesigen Palmen.

Ein bisschen auf und ab, aber nicht sehr anstrengend.

Tief einatmen! Die Luft hier ist durch das frische Wasser und die vielen Pflanzen einfach herrlich.

Und rechts und links am Wegesrand entdecken wir immer wieder etwas Interessantes.

Wir laufen den Trail etwa eine Stunde am Bach entlang. Allerdings ist es nun um die Mittagszeit selbst jetzt im Frühjahr sehr warm, sobald wir den kühlenden Schatten der Palmen verlassen. Deshalb drehen wir um und wandern zum Parkplatz am Trading Post zurück.

Wer ausgiebigere Wanderungen machen möchte, kann den Palm Canyon Trail aber auch mit anderen Trails in den Indian Canyons verbinden. Trekking-Möglichkeiten gibt es hier jede Menge. Allerdings sollte man dann früh am Morgen losgehen.

Murray Canyon Trail

So wie wir, als wir an einem anderen Tag den zweiten größeren Parkplatz in den Indian Canyons ansteuern. den Andreas & Murray Canyon Parking.

Im Gegensatz zum kahlen Schotterparkplatz des „Palm Canyon Parking“ liegt dieser Parkplatz schön idyllisch direkt zwischen den Palmen am Andreas Creek. Ein weitläufiger und wunderschöner Picknick-Bereich liegt gleich daneben.

Einen Trading Post oder Visitor Center gibt es hier nicht, deshalb ist es hier viel ruhiger als am Palm Canyon Trail.

Von hier aus kann man zwischen mehreren Trails wählen, am beliebtesten sind die beiden eher einfachen Wege zum Andreas Canyon bzw. dem Murray Canyon. Unsere Wahl fiel auf den  Murray Trail.

Wir wandern am Vormittag los und das ist gut so. Denn das erste Stück des Trails verläuft in der prallen Sonne durch die kahle Wüste. Um diese Tageszeit im März ist es sehr angenehm zu laufen, im Sommer oder in der Mittagshitze ist die Wanderung mit Vorsicht zu genießen.

Das Schöne am Frühling ist natürlich auch hier die Blumenblüte!

Nach etwa einer Stunde biegt der Weg von der Wüste ab in den Canyon entlang des Murray Creeks. Sobald wir den Bachlauf erreichen, wird es um uns herum grün!

Über Stock und Stein geht es den Canyon hinauf! Mal ein bisschen klettern – mal den Bach überqueren – abwechslungsreich ist der Trail und macht viel Spaß!

Und das tollste: wir sind hier so gut wie alleine. Auf der ganzen Wandung begegnen uns nicht mehr als eine Handvoll anderer Wanderer.

Welch eine Ruhe und Idylle! Entschleunigung pur!

Am Ende des Wegs erwartet uns unsere Belohnung in Form des malerischen „Seven Sisters Waterfalls“.

 Nicht sehr hoch und spektakulär, aber sehr schön, fast wie ein Kunstwerk!

Leider ist es verboten, bis zum Wasserfall hinzugehen.

Aber auch aus ein wenig Entfernung können wir den Anblick genießen.

Und uns ein wenig ausruhen, bis uns der Weg wieder zurück zum Parkplatz führt.

Ruhe unter Palmen – das geht nicht nur am Meer, sondern auch hier, mitten in Kalifornien!

Wer nicht viel Zeit hat und trotzdem zwischen Palmen spazieren gehen möchte, kann das auch etwa 17 Meilen entfernt in der Thousand Palms Oasis tun (der Eintritt dort ist frei). Schaut doch mal unter

http://roaddreamin.de/hat-sie-schon-jemand-gezaehlt-1000-palms-oasis-im-coachella-valley-preserve/

Anfahrt:

Fahrt in Palm Springs immer Richtung Süden auf dem South Palm Canyon Drive.

Ihr müsst nur darauf achten, die Abzweigung nach rechts nicht zu verpassen, wenn die Hauptstraße als East Palm Canyon Drive eine Kurve nach links Richtung Cathedral City macht.

Extratipp Palm Springs:

Wenn es in euren Zeitplan passt, dann versucht, Donnerstag abends in Palm Springs zu sein. Denn dann ist „Palm Springs Villagefest“

Die ganze Innenstadt wird zur Fußgängerzone, jede Menge Verkaufsstände sind aufgebaut, Tanz- und Musikvorführungen finden statt und es ist ordentlich was los!

http://villagefest.org/

 

Camping:

Wir übernachteten bisher in Palm Springs immer auf dem Happy Traveler R.V. Park.

Die einzelnen Stellplätze sind nicht viel größer als Parkbuchten, aber voneinander mit schönen, großen, grünen Hecken abgetrennt.

Der Platz ist sehr sauber, mit einem kleinen Schwimmbad und Whirlpool.

Das beste aber: Er liegt sehr zentral, die Innenstadt (und das Villagefest) ist zu Fuß zu erreichen.

http://www.happytravelerrv.com/

Verbindet den Trip nach Palm Springs doch mit einer Tour in den Joshua Traa National Park http://roaddreamin.de/lieblingsort-joshua-tree-national-park/

oder zum Salton Sea

http://roaddreamin.de/salton-sea-eine-reise-durch-das-vergessene-kalifornien/

oder auch in den Anza Borrego State Park http://roaddreamin.de/vier-state-parks-im-suedwesten-in-denen-man-unbedingt-einmal-uebernachten-sollte/

Hier im südlichen Kalifornien gibt es viele schöne Orte zu entdecken!

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2 thoughts on “Agua Caliente- die Indian Canyons bei Palm Springs

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