Geheimtipp an der Romantischen Straße – Märchenhafte Burgstadt Harburg

Sanft plätschert das Flüsschen im Tal an schönen alten Häusern vorbei während hoch auf dem Berg eine imposante Burg majestätisch über allem thront – der Inbegriff einer romantischen Idylle!

Kein Wunder – sind wir doch hier an der Romantischen Straße, einer der ältesten und bekanntesten Ferienstraßen Deutschland.

https://www.romantischestrasse.de/

Besonders Besucher aus dem Ausland (vor allem Asien und USA) sind fasziniert von Städten wie Würzburg, Rothenburg o.d. Tauber, Dinkelsbühl und (im Allgäu, wo die Romantische Straße endet) von den bayerischen Königsschlössern. Schloss Neuschwanstein ist ja für viele DAS Märchenschloss schlechthin!

Und ziemlich genau in der Mitte der Romantischen Straße, auf halbem Weg zwischen Würzburg und Füssen, liegt ein kleiner Ort, der zwar nicht so berühmt ist, wie seine „großen Brüder“ entlang der Romantischen Straße, aber (vielleicht gerade auch aus diesem Grund) eine Entdeckungsreise wert ist:

Harburg in Schwaben

Vor einiger Zeit waren wir zufällig auf dem Weg in den Süden durch das Städtchen gekommen. Nichts wussten wir von diesem Ort und so hat uns völlig unvorbereitet dieser herrliche Anblick getroffen. Wir hatten allerdings keine Zeit, uns hier länger aufzuhalten. Doch so ganz ging uns diese Stadt nicht mehr aus dem Kopf. Und deshalb wollen wir ihr an diesem Frühlingswochenende endlich mal etwas mehr Zeit widmen. Denn sie hat es verdient!

Romantik an der Wörnitz

Zwar sind wir diesmal, als wir Harburg erreichen, auf das tolle Panorama vorbereitet, aber deshalb nicht weniger begeistert.

Von dem kleinen Park am Ufer der Wörnitz lassen wir erst mal in Ruhe den Blick schweifen:

Entlang des Flüsschens zur Steinernen Brücke und hinauf zur majestätischen Burg.

idyllisch ist es hier wirklich!

 

Der kleine Wasserspielplatz ist heute, an diesem warmen Frühlingstag, sehr gut besucht.

Angler suchen ihr Fangglück in der Wörnitz und Schwäne scheinen hier auch sehr glücklich zu sein!

Dann beginnen wir unsere Entdeckungstour:

Über die Steinerne Brücke, vorbei an historischen Bauten wie der alten Bruckmühle,

der früheren Fleischbank und dem ehemaligen Badhaus,

schlendern wir durch die Altstadt von Harburg bis zum schönen Fachwerk-Rathaus. Und genießen alle paar Meter wunderschöne Ausblicke!

Am Rathaus finden wir dann das Hinweisschild zum Weg hinauf zur Burg, der, zunächst an der Pfarrkirche St. Barbara vorbei, im grünen Wald nach oben auf den Berg führt.

Es ist gleichzeitig der

Märchenweg

Schon am Ufer der Wörnitz und auf der Steinernen Brücke sind sie uns aufgefallen: Figuren in und am Wasser und daneben auf Holztafeln Geschichten dazu!

Wir haben den Märchenweg gefunden!

 

Witzig, manchmal ein wenig kitschig, aber immer sehr liebevoll gestaltet, zieht er sich vom Fluss durch den Ort den Fußweg zur Burg hinauf und als Rundweg auf der anderen Seite der Burg wieder hinunter.

Und er macht den Auf- bzw. Abstieg sehr kurzweilig. Denn es sind nicht nur alle paar Meter Motive aus Märchen und Abenteuergeschichten dargestellt

sondern rechts und links vom Weg verbergen sich durchaus viele kuriose Figuren, die es zu entdecken gibt.

Und besonders ein Einwohner bzw. eine Einwohnerin der Stadt scheint hier viel Zeit und Gefühl in die Gestaltung eingebracht zu haben: das Handarbeitsgeschäft „Wollspektrum“ am Markplatz. Denn in der ganzen Stadt und entlang des gesamten Märchenwegs finden sich unzählige Woll-Kunstwerke!

Also unbedingt auf dem Weg auf alle Kleinigkeiten und Details achten!

Die Burg

Schon seit dem Mittelalter (genauer gesagt seit 1150) thront hier auf dem Berg über der Stadt und dem Flüsschen Wörnitz die Harburg.  Einst wohl eine Reichsburg der Staufer, gehörten dann später die Stadt und die Burg den Grafen zu Oettingen (Oettingen mit der recht bekannten Brauerei liegt etwa 25 Kilometer nördlich).

Die Harburg ist eine der größten und besterhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Süddeutschlands!  Und absolut beeindruckend!

Schon auf unserem Weg von der Stadt hinauf entlang des Märchenwegs fühlen wir uns am Fuße der Burgmauern sehr klein und unbedeutend.

Der Eingang durch das Untere und das Innere Burgtor dann wirkt schon sehr imposant.

Erst mal kommen wir in die Vorburg 

und von dort durch das mit dem riesigen Fallgitter gesicherte Obere Tor in den Burghof.

Seit dem Mittelalter wurde die Burg immer wieder aus- und umgebaut.

Im riesigen Burghof wissen wir gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollen. Vieles gibt’s zu entdecken:

Türme

die wuchtigen Bergfriede „Diebsturm“

und „Faulturm“

 

den Fürstenbau, den Saalbau, den Wehrgang,den Rosengarten,den Brunnen (der einst 129 Meter tief bis hinunter zur Wörnitz gereicht haben soll)und die Schlosskirche St. Michael, die bei unserem Besuch leider geschlossen ist.

Alles ist wirklich toll erhalten und gepflegt!

Ein bisschen versteckt finden wir am Unholdenloch vorbei zur Aussichtsplattform auf der Burgmauer.

Von hier haben wir einen richtig tollen Blick hinunter auf die Stadt, aber auch weit ins Umland.

Harburg liegt nämlich in einem geologisch interessanten und einzigartigen Gebiet: dem Nördlinger Ries. Hier ist vor fast 15 Millionen Jahren ein Meteorit eingeschlagen und hat einen fast kreisrunden Krater mit knapp 25 Kilometern Durchmesser und eine außergewöhnliche Vielfalt an seltenen Gesteinsarten zurückgelassen. Auch das kann um Harburg erkundet werden.

Eine Besichtigung der Innenräume der Burg können wir heute leider corona-bedingt nicht unternehmen. Aber außerhalb eines Lockdowns werden hier täglich Burgführungen angeboten, die sicher sehr interessant sind.

Weitere Infos: https://burg-harburg.de/

So, jetzt ist aber Zeit für eine Stärkung. Schön in der wärmenden Sonne sitzen wir im Burghof in einer tollen Kulisse und genießen unseren Cappuccino.

 

Am Inneren Tor finden wir dann den Hinweis auf den Weg wieder hinunter zur Stadt.

Begleitet von Märchen, Sagen, außergewöhnlichen Entdeckungen und Strickereien entdecken wir die letzten paar hundert Meter des Märchenwegs bis wir wieder unten am Rathaus ankommen.

Harburg ist ein wunderschöner Ort mit einer richtig tollen Burg. Und das Beste daran: im Vergleich zu anderen Orten an der Romantischen Straße wird er nicht von Touristen „überrollt“ und wir können ihn ganz in Ruhe genießen!

Weiter Infos:https://www.stadt-harburg-schwaben.de/

Anfahrt:

Harburg liegt in Schwaben, an der B25 zwischen Nördlingen und Donauwörth

Übernachtung:

Einen tollen Übernachtungsplatz haben wir direkt an der Burg gefunden. Es ist der große Parkplatz der Burg, auf dem Camper ohne Probleme die Nacht verbringen dürfen.

Und deshalb in der untergehenden Sonne nochmal einen kleine, stimmungsvolle Runde durch die Burg drehen können!

Wir stehen hier wunderschön am Rand der grünen Wiesen mit herrlichem Blick auf die Burganlage. Der Platz ist nachts absolut ruhig.

 

Er hat keinerlei sanitäre Ausstattung (natürlich können die Toiletten der Burgrestaurants benutzt werden, wenn man dort einkehrt). Eine sehr saubere öffentliche Toilette gibt es unten in der Stadt gegenüber des Rathauses.

Für uns bietet er aber noch ein besonderes Highlight:

Eine Boule-Bahn mit Ausstattung! In einem Holzkasten neben der Bahn sind Kugeln und ein Abstandsmesser untergebracht, auf dem Kasten die Spielregeln erklärt. Das nutzen wir natürlich für einige unterhaltsame Spielrunden! Eine  Spende in die kleine Spendenbox im Kasten ist natürlich obligatorisch! Eine tolle Idee!!

Eigentlich wollen wir vom Parkplatz aus am nächsten Morgen noch eine Wanderung auf dem Bockrundweg https://www.ferienland-donau-ries.de/wege/bockrundweg-692/ machen, aber leider spielt das Wetter nicht mit.

 Als wir morgens aufwachen, regnet es (kaum zu glauben, bei dem tollen Wetter am Abend zuvor!). Deshalb fahren wir weiter, um andere schöne Ecken zu entdecken (nächster Stopp etwa 50 Kilometer nördlich: http://roaddreamin.de/kulinarischer-camper-traum-im-herzen-frankens-zur-burgschaenke-friedrichsthal/). Aber unser Besuch in Harburg war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann!

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