Meine Highlights in Brügge, die auch ihr nicht verpassen solltet

Das gesamte historische Stadtzentrum Brügges ist seit dem Jahr 2000 UNESCO-Weltkulturerbe. Eigentlich ist jedes einzelne Haus in der Stadt sehenswert, denn die ganze Altstadt wirkt wie die Kulisse eines Historienfilmes!

Ihre „goldene Zeit“ hatte sie im 15. Jahrhundert, als sie als Sitz der burgundischen Herzöge kultureller Mittelpunkt Flanderns und reiche Handelsstadt war.

Der mittelalterliche Stadtkern überstand glücklicherweise die beiden Weltkriege und kann deshalb fast so wie vor Jahrhunderten bewundert werden.

Was mir bei meinem Besuch in Brügge besonders gut gefallen hat, möchte ich euch heute erzählen.

Hier kommen meine Highlights:

• Rozenhoedkaai

Das bekannteste Motiv Brügges ist sicher kein Geheimtipp, aber ganz klar ein absolutes Highlight. Wenn ihr zum Ende des Rozenhoedkaais vor das Café „´t Klein Venetie“ geht und euch zum Fluss umdreht, habt ihr den vielleicht schönsten Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Über das Wasser des Dijver hinweg seht ihr die Nepomukbrücke, das wunderschöne Haus des Hotels „Relais Bourgondisch Cruyce“ (einer der Schauplätze der bekannten Krimikomödie „Brügge sehen … und sterben?“)

und natürlich den 83 Meter hohen Belfort, eines der Wahrzeichen der Stadt.

Spätestens jetzt versteht ihr auch, weshalb Brügge immer wieder als das „Venedig des Nordens“ bezeichnet wird, denn die Stadt wird kreuz und quer von den Armen und Kanälen des Flusses Reie durchzogen.

Übrigens: Falls ihr Fans des Films seid, könnt ihr unter https://www.visitbruges.be/in-bruges-moviemap-2020-de die Karte der Drehorte finden und mit ihr auf Entdeckungstour gehen.

• Vismarkt und Blinde Ezelstraat

Vom Rozenhoedkaai aus sind es nur ein paar Schritte die Braambergstraat entlang und ihr erreicht den Vismarkt, den Fischmarkt von Brügge. Seit 1820 wird hier unter den Kolonnaden der frische Seefisch aus der nahen Nordsee verkauft.

Es ist die älteste Fischhalle Belgien, obwohl sie ja eigentlich keine geschlossene Halle ist (was aus Geruchsgründen durchaus sinnvoll erscheint). Heute noch ist hier mittwochs bis samstagvormittags Fischmarkt. Ich schaue leider an einem Montag vorbei…

Gleich hinter dem „Vismarkt“ kommt schon der nächste Kanal, der Groenerei. Über ihn führt die „Blinde Ezelbrug“ mit wunderschönen Ausblicken.

Die folgende, wirklich winzige Gasse ist die „Blinde Ezelstraat“, die ganz besonders pittoresk ist. Denn über sie führt der reich verzierte Torbogen der Staatskanzlei und sie erinnert mich tatsächlich sehr an Venedig.

• Heilig-Blut-Basilika

Am Ende der „Blinde Ezelstraat“ erreicht ihr einen großen Platz: „De Burg“.

Ursprünglich stand hier tatsächlich eine Burg, heute aber finden wir hier die üppig verzierten Gebäude des spätgotischen „Stadshuis“ und der barocken Staatskanzlei, einem Gerichtsgebäude aus dem 18. Jahrhundert.

Und ganz im Eck, fast ein wenig versteckt, die „Heilig-Blut-Basilika“. Die Fassade ist wunderschön.

Allerdings finde ich beinahe ihren Eingang nicht, denn es geht durch einen Torbogen die Treppe hinauf. Die eigentliche Basilika liegt im ersten Stock und sie überrascht mich sehr.

Anders als die anderen bekannten Kirchen Brügges  – die Sint-Salvatorskathedraal

und Onze Lieve Vrouw Kerke

ist sie nicht groß und hell, sondern eher klein und dunkel.

Aber wunderschön üppig verziert!

Besonders beeindruckend sind die Buntglasfenster.

Wirklich ein Schmuckstück, das mich sehr überrascht hat.

Ihren Namen hat die Kirche übrigens von der Reliquie, die hier verehrt wird:  eine Ampulle mit dem angeblichen Blut Christi. Graf Dietrich von Elsass soll sie 1150 von einem Kreuzzug mitgebracht haben. Seitdem wird sie hier sorgfältig aufbewahrt und nur zu Gottesdiensten und der immer an Christi Himmelfahrt stattfindenden Heilig-Blut-Prozession gezeigt.

• Bonifatiusbrücke

Nicht leicht zu finden, aber für mich der allerschönste Ort in Brügge ist das verwunschene Eckchen hinter der Onze Lieve Vrouw Kerke.

Ihr erreicht es entweder auf einem kleinen Weg durch den Park hinter der Kirche oder durch den Arentshof vom Dijver aus.

Hier findet ihr, umgeben von malerischen alten Häuschen, die Bonifatiusbrücke. 

Sie ist der vielleicht romantischste Fleck der sowieso überaus romantischen Stadt, denn es heißt, wem man auf der Brücke tief in die Augen schaut, ist die Liebe seines Lebens!

 

• Minnewater

Wassernymphen („Minnen“ auf flämisch) sollen hier in diesem kleinen See leben. Sie haben ihm auch seinen Namen gegeben. 

Wir sind nur ein paar Schritte südlich der Altstadt und doch scheinen wir weg vom quirligen Stadtleben. Welch eine Ruhe! Um das Wasser herum ist ein schöner Park angelegt

und es ist eingerahmt von interessanten historischen Bauwerken wie

dem wunderschönen alten Schleusenwärterhaus (Sashuis)

dem Pulverturm

und natürlich dem „Begijnhof Ten Wijngaerde“

Beginen waren Frauen, die zwar keinem religiösen Orden angehörten, aber dennoch in klosterähnlichen Konventen lebten. Sie hatten zwar kein Gelübde als Nonnen abgelegt, hatten sich aber trotzdem für ein Leben in Einfachheit, Frömmigkeit, Keuschheit und Armut entschieden.  Sie widmeten sich vor allem der Pflege von Armen und Kranken. Beginen gab es zwar seit dem Mittelalter in ganz Europa, aber vor allem in Belgien und den Niederlanden finden wir noch viele der malerischen alten Beginenhöfe. 13 davon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Dieser hier in Brügge wurde 1245 gegründet und wird heute noch von Schwestern des Benediktinerordens bewohnt.

 

 

Ganz besonders viele Schwäne sind hier auf dem Minnewater zuhause.

Und das wohl schon seit dem Mittelalter. Zumindest erzählt es so die Legende: 1488 ließen die Einwohner von Brügge wegen übertrieben hoher Steuerforderungen den Steuereintreiber des Kaisers Maximilian von Österreich, Pieter Lanchals (auf deutsch: Peter Langhals), hinrichten. Als Strafe dafür zwang der Kaiser die Stadt, bis zur Unendlichkeit „Langhälse“, also Schwäne auf ihren Kanälen und Seen zu halten.

Sie sind bis heute gerade um den Minnewater herum ein sehr beliebtes Fotomotiv.

• Bier, Waffeln und Schokolade

Vielleicht nicht typisch und einzigartig für Brügge, aber auf jeden Fall für Belgien, sind die kulinarischen Angebote, die euch zuhauf in der ganzen Stadt begegnen:

In gefühlt jedem  zweiten Geschäft der Altstadt befindet sich entweder ein  Bierverkauf,

ein„Waffle Atelier“ oder ein Schokoladenladen (von denen sich jeder einzelne rühmt, die beste Schokolade Brügges zu haben)!

Wer sich etwas intensiver mit dem Thema „Bier“ beschäftigen möchte, kann dies zum Beispiel im Bier-Museum „Bruges Beer Experience“ in der Breidelstraat gleich neben dem Markt tun.

Oder einfach in einem unzähligen Lokale in Brügge gemütlich eines probieren.

Waffeln mag ich persönlich nicht so sehr, deshalb habe ich keine probiert und kann keine Empfehlung abgeben.

Aber an der Schokolade komme ich als Naschkatze natürlich nicht vorbei. Die Qualität der Schokolade in den einzelnen Läden (zumindest in denen ich etwas probiert habe) unterscheidet sich nicht wirklich, die Preise allerdings auch nicht. Aber so lecker, wie diese Schokolade ist, lohnt es sich durchaus, mal ein wenig mehr dafür auszugeben.

Lasst es euch schmecken! Und entdeckt die wunderschöne Stadt Brügge doch mal selbst – es lohnt sich!

Camper-Übernachtungs-Tipp:

Der Wohnmobilstellplatz am Bargeweg liegt südlich der Altstadt neben dem Yachthafen auf einer kleinen Insel des Flusses Reie.

 

Er kostet 25,00 € für 24 Stunden (Ticket bei der Einfahrt ziehen und vor Abfahrt am Automaten zu zahlen). Eine gebührenpflichtige Ver- und Entsorgung ist vorhanden, sonst aber keine Einrichtungen. Eine sehr saubere öffentliche Toilette (0,50 €) findet ihr etwa 400 Meter entfernt am Bargeplein.

Natürlich ist der Preis für einen Stellplatz ohne Einrichtungen nicht günstig, aber er rechtfertigt sich meiner Meinung nach durch die gute Lage. Die Innenstadt von Brügge ist gerade einmal einen Kilometer entfernt, in etwa zwanzig Minuten sind wir vom Stellplatz in der Altstadt. Absolut perfekt!

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