Eine der spektakulärsten Straßen Utahs befindet sich im äußersten Osten des Grand Staircase Escalante National Monuments an der Grenze zum Capitol Reef National Park. Der Trail beginnt in dem kleinen Ort Boulder, führt uns auf 67 Meilen durch die gesamte Geologie Utahs bis zur Glen Canyon National Recreation Area am Lake Powell und ist eine der beeindruckendsten Straßen im gesamten Südwesten der USA!

Das Grand Staircase-Escalante National Monument (GSENM – so die offizielle Abkürzung) im US-Bundesstaat Utah wurde im Jahr 1996 von Präsident Bill Clinton als National Monument ausgewiesen. Das Naturschutzgebiet ist mit 7689 km² das derzeit größte seiner Art im Kernland der USA.
Der Begriff „Grand Staircase“ bedeutet übersetzt „Große Treppe“ oder „Großes Treppenhaus“. Damit ist die beeindruckende Abfolge von Felsstufen, Terrassen und Plateaus gemeint, die im Gebiet sichtbar sind. Diese Formationen sehen aus wie eine riesige Treppe, die sich über das Colorado-Plateau erstreckt und die verschiedenen geologischen Schichten zeigt.

Sie bestehen nach der von dem Geologen Clarance Dutton im 19. Jahrhundert vorgenommenen Einteilung von unten nach oben aus den Chocolate Cliffs, Vermilion Cliffs, White Cliffs, Grey Cliffs und Pink Cliffs.
• Chocolate Cliffs: Rot-braune Sandsteine der Moenkopi- und Chinle-Formation, die vor etwa 240 Millionen Jahren entstanden sind.
• Vermilion Cliffs: Rot bis rot-orangefarbene Sandsteine der Moenave- und Kayenta-Formation.
• White Cliffs: Weißer, rosa und brauner Navajo-Sandstein.
• Gray Cliffs: Graue bis fast schwarze Tonsteine, Kohle, Schiefer und Sandsteine der Dakota-Formation.
• Pink Cliffs: Oberste Lage aus rosa und rot gefärbten Kalksteinen der Claron-Formation.
Der Burr Trail wurde ursprünglich von John Atlantic Burr als Viehtriebstrecke angelegt. Er kam 1876 in die Gegend und nutzte den Weg, um seine Rinder zwischen den Sommerweiden in den Bergen und den Winterweiden im Tal hin und her zu treiben. Seinen zweiten Vornamen trug er übrigens, weil er auf dem Atlantik geboren wurde, als seine Familie von New York nach San Francisco segelte.


Eine Fahrt auf dem Burr Trail Scenic Backway gilt bis heute als eines der aufregendsten Roadtrip-Abenteuer in Utah!
Es wird zwar vom Burr Trail als „Dirt Road“ ein wenig gewarnt, aber tatsächlich sind von der ganzen Strecke nur etwa 10 Meilen nicht asphaltiert und können, zumindest bei trockenem Wetter, problemlos auch mit „normalen“ (nicht 4×4) Fahrzeugen befahren werden.




Der Start


Wir starten am frühen Morgen in Boulder, holen uns im Foodtruck „Little Bone“ direkt an der Abzweigung zum Burr Trail noch eine Stärkung (der dazugehörige und sehr gut bewertete „Hell´s Backbone Grill“ hat leider noch geschlossen) und machen uns auf den Weg.




Ein paar Meilen führt uns die Burr Trail Road noch durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet,




bis wir tief in die einsame, rote Landschaft eintauchen. Rote Felsen – rote Erde- soweit das Auge reicht!








Traumhaft! Tierische Begegnungen inklusive!


Die Felswände um uns herum werden immer höher – wir sind im Long Canyon und können uns einfach nicht sattsehen an der wunderbaren Landschaft.








Nach etwa 11 Meilen erreichen wir das erste Zwischenziel:
Den
Singing Canyon


Nur ein paar Schritte von der Parkbucht an der Straße entfernt finden wir diesen schönen, kurzen Slot Canyon. Warum er Singing Canyon heißt? Weil er eine so unglaublich tolle Akustik hat, dass man hier einfach singen MUSS!. Dieser kleine Stopp lohnt sich auf jeden Fall!








Wir fahren weiter durch den wunderschönen Long Canyon,




bis wir sein Ende erreichen – einen atemberaubenden Aussichtpunkt! Unser Blick geht in die Weite des Capitol Reef National Parks und zu den Circle Cliffs, die sich in der Ferne wie Vorhänge an der Abbruchkante entlangziehen, bis zu den schneebedeckten Henry Mountains! Welch ein toller Platz für ein Picknick!









Dann führt uns die Straße die Stufen des GSENM hinunter in eine Ebene. Die Landschaft um uns herum wechselt immer wieder!






Etwa 30 Meilen nach Boulder erreichen wir den Capitol Reef National Park und die asphaltierte Straße endet. Es beginnt die Dirt Road, die aber (zumindest heute) problemlos zu fahren ist.




Der Capitol Reef National Park kostet hier übrigens keinen Eintritt. Nur für den Scenic Drive, der ein Stück nördlich in Fruita startet, wird die Nationalpark-Gebühr verlangt.






Die Straße führt uns durch eine unglaubliche Landschaft mit spektakulären Ausblicken!


Wir können diesen Weitblick kaum fassen und auch die unzähligen Fotos, die wir einfach aufnehmen müssen, können diesen Eindruck nur bedingt wiedergeben! Es ist einfach nur atemberaubend!




Einige Meilen später


erreichen wir das absolute Highlight des ganzen Trails (und der Grund, weshalb wir ihn überhaupt fahren!):


Die Burr Trail Switchbacks










Enge Serpentinen, einspurig mit Ausweichzonen, die auf etwa 800 Metern einen Höhenunterschied von über 240 Metern überwinden. Einfach spektakulär!






Für große Wohnmobile ist die Strecke absolut ungeeignet. Wir mit unserem 4×4-Camper können sie aber problemlos fahren und es ist wirklich ein Erlebnis!






Notom-Bullfrog-Road
Nur ein kleines Stück nach dem unteren Ende der Switchbacks erreichen wir die Abzweigung, an der wir uns nun entscheiden müssen, ob wir nach Norden in den Capitol Reef National Park oder nach Süden Richtung Lake Powell und Colorado River abbiegen. Für uns geht’s heute nach rechts, also nach Süden weiter.






Etwa 3 Meilen (5 Kilometer) nach der Abzweigung ist die Straße auch wieder geteert.
Die Landschaft hat sich hier wieder völlig verändert. Wir fahren jetzt durch eine graue Steinwüste und fühlen uns fast wie auf dem Mond!








Nach einigen Meilen sind wir aber wieder von roter Erde und roten Steinen umgeben






und in der Ferne sehen wir die Glen Canyon National Recreation Area mit dem Lake Powell


Das letzte Stück führt uns der Burr Trail entlang eines Canyons, der fast der kleine Bruder des Grand Canyons sein könnte.






Allerdings führt der „Bullfrog Creek“, den wir am Ende des Canyons überqueren, überhaupt kein Wasser. Wie dieses kleine Rinnsal diesen mächtigen Canyon schaffen konnte, bleibt uns ein Rätsel!




Kurz danach erreichen wir die Abzweigung auf den HW 276 und damit das offizielle Ende des Burr Trails.


67 Meilen und 4 ½ Stunden lang haben wir ihn erkunden dürfen und es war ein einmaliges Erlebnis!


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