Meine 5 Tipps für den nächsten New York City-Trip

„Ich war noch niemals in New York“ – ein Trip nach Big-Apple steht bei vielen auf ihrer Bucket-List, damit der bekannte Liedtitel, inzwischen ja ein geflügeltes Wort, von Udo Jürgens auf ihr Leben nicht mehr zutrifft.

Doch so riesig wie diese Stadt ist, genauso grenzenlos sind die Möglichkeiten, wie man die Zeit hier verbringen kann.  Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist hier rund um die Uhr etwas geboten. Da kann man sich bei der Reiseplanung schnell ein bisschen überfordert fühlen und den Überblick verlieren.

Aber vielleicht könnt Ihr ja einige Erfahrungen, die ich bei meiner letzten New York-Reise gemacht habe und die ich hier mit Euch teilen möchte, als kleine Entscheidungshilfe nutzen:

1. Flughafentransfer Go Air Link

Wie die meisten Besucher aus Europa landeten wir am Internationalen Flughafen von New York, dem John F. Kennedy Airport im Stadtteil Queens.

Stellt sich die Frage: Wie kommen wir von hier aus zu unserem Hotel in Manhattan (immerhin etwa 17 Meilen entfernt)?

Nun, Möglichkeiten gibt es viele und durchaus sehr unterschiedliche: 

die kostengünstigste Variante wäre per Flughafenbahn „Airtrain“ und umsteigen an der Jamaica Station in die U-Bahn (etwa 10 USD pro Person)  – bequemer und direkter per Taxi, Uber oder Limousinen-Shuttleservice (das dafür aber etwas teurer ab ca. 80 USD).

 

Wir wählten sowohl bei der An- als auch bei der Abreise einen Mittelweg:  einen Shared Shuttle mit Go Air Link.

Go Air Link sammelt bis zu 11 Passagiere in Kleinbussen ein, um sie entweder vom Flughafen zu verschiedenen Hotels in Manhattan bzw. von den Hotels wieder zurück zum Flughafen zu bringen.

Hat man bei Ankunft in New York am Flughafen erst mal die Immigration-Formalitäten und die Gepäckausgabe hinter sich gebracht, verlässt man den Fluggastbereich und folgt dem Schild „Ground Transportation“. Am Schalter zeigt man seinen ausgedruckten Voucher oder sein Ticket auf dem Handy für den Shuttle, wird registriert, bekommt einen Beleg mit einer Nummer und wird in einen Wartebereich gesetzt.

Die Wartezeit kann sehr unterschiedlich sein, abhängig davon, wo der Fahrer sich gerade aufhält (er fährt ja den ganzen Tag hin und her) und mit welchen Flügen die Mitpassagiere eintreffen. Wir warteten bei unserer Ankunft etwa 45 Minuten (die voraussichtliche Wartezeit ist auf dem Beleg vermerkt)

Die Fahrt nach Manhattan dauert, abhängig von der New Yorker Rush Hour, zwischen 45 Minuten und zwei Stunden. 

Wann man dann am Hotel ankommt, hängt auch davon ab, wie viele Hotels der Fahrer ansteuern muss und in welcher Reihenfolge. Bis unser Hotel an der Reihe war, habe ich die Tour aber schon mal als kleine Stadtrundfahrt genutzt und die ersten Eindrücke von Manhattan gesammelt.

Bequem wurden wir dann direkt vor unserem Hotel abgesetzt.

Die Rückfahrt zum Flughafen erfolgt ähnlich: Bei der Onlinebuchung gibt man seine Flugnummer und die Abflugzeit an und kann dann aus mehreren Vorschlägen die Uhrzeit wählen, wann man am Hotel abgeholt werden möchte. Der Fahrer war in unserem Fall absolut pünktlich. Er fährt am JFK-Airport der Reihe nach dann alle Terminals an, von denen die einzelnen Passagiere abfliegen.

Wir haben für zwei Personen pro Fahrt 44 USD, also etwa 40 € gezahlt (plus Tip natürlich)

Mein Fazit: Ich würde einen Shared-Shuttle mit Go Air Link jederzeit wieder nutzen: er kostet (für zwei Personen) etwa die Hälfte einer Taxifahrt, man wird aber genauso bequem direkt zum Hotel gebracht bzw. abgeholt (lästiges Koffer-schleppen zur U-Bahn-Station und Umsteigen fällt also weg).  Einziger Nachteil: die Fahrt kann etwas länger dauern, abhängig von der Zahl der angefahrenen Hotels und der Wartezeit bei der Ankunft am Flughafen.

 

2. Hotel Staypineapple - An Artful Hotel

Wie viele Hotels gibt es in New York? Ich habe in den Weiten des Internets keine Antwort auf diese Frage gefunden, daher: UNZÄHLIGE.

Welches man wählt, ist vor allem eine Frage des Budgets und der Kriterien, die einem persönlich wichtig sind. Bei mir sind das in erster Linie Sauberkeit und eine zentrale Lage. Bei einer Städtetour lege ich keinen Wert auf eine besonders luxuriöse Ausstattung, da ich mich eigentlich nur zum Schlafen im Hotel aufhalte.

Auf das „Staypineapple- An Artful Hotel“ sind wir über das Buchungsportal „Expedia“ gestoßen und fanden das dort angebotene Paket „Flug und Hotel“ sehr interessant.  Noch schnell die Homepage des Hotels und die Bewertungen im Netz gecheckt und schon hatten wir uns entschieden. Und wir wurden in keiner Hinsicht enttäuscht!

 

Das „Staypineapple“ befindet sich mitten in Midtown, in der 36th Street zwischen der 8th und 9th Avenue. Die Lage ist superzentral: Times Square, Broadway, Empire State Building , High Line Park und Hudson River sind schnell zu Fuß zu erreichen. In den Straßen um das Hotel herum, im ehemaligen irischen Mafia-Viertel Hells Kitchen, gibt es eine Menge Cafes und Restaurants für alle Geschmäcker und jeden Geldbeutel. Die Bahnhöfe Penn Station (mit U-Bahn-Station) und Port Authority sind nur wenige Häuserblocks entfernt.

 

„Staypineapple“ ist eine Hotelkette mit mittlerweile 10 Hotels in 7 verschiedenen Städten der USA. Das Markenzeichen ist (natürlich) die Ananas, der man in allen möglichen Variationen hier im Hotel begegnet.

Das New Yorker Hotel hat die Zusatzbezeichnung „An Artful Hotel“, dementsprechend fantasievoll und ein bisschen ungewöhnlich ist die Einrichtung.

Das Gebäude selbst ist, typisch für Manhattan, schmal und hoch, auf jedem der 22 Stockwerke befinden sich gerade einmal vier Hotelzimmer.  Und diese sind nicht sehr groß (zumindest das Standardzimmer, das wir gebucht hatten), aber absolut ausreichend.

Ein großes Bett, ein schmaler Kleiderschrank, eine kleine Kommode, ein Hocker, drei Garderobenhaken – das war´s schon.  Überschaubar, aber absolut ausreichend für ein paar Tage! Ach ja, und natürlich ein großer Fernseher!

Und ein toller Blick aus dem 16. Stock!

Eine angenehme Überraschung war das geräumige Bad mit großer Dusche!

Werbung macht das Hotel für sich mit dem Begriff „The Naked Experience“. Nein, das ist nichts Unanständiges. Vielmehr sind hier die Betten mit besonders angenehm weichen und hautfreundlichen Bettdecken und Bettwäsche ausgestattet („European Style“ wird es auf der Homepage genannt), also nicht nur, wie sonst gern üblich, mit dünnen Laken als Bettdecke.

Die Betten waren wirklich sehr bequem und gemütlich und wir haben uns nach einem anstrengenden Sightseeing-Tag sehr gern hineingekuschelt und wunderbar geschlafen!

Mit der Kaffee-Kapselmaschine in der Kommode haben wir uns morgens erst mal eine erste Tasse Kaffee im Bett gegönnt. Kaffee, Tee und auch Mineralwasser wurde täglich aufgefüllt.

Kommen wir zum Service: hier gab es absolut nichts auszusetzen!!! Das Personal an der Rezeption ist super freundlich und hilfsbereit (sie haben uns auch unseren Shuttle zurück zum Flughafen gebucht). Die Zimmer wurden täglich gereinigt, alles war wirklich sehr sauber.

 

Wir hätten auch zum Frühstück und nachmittags im Eingangsbereich des Hotels Kaffee und süßes Gebäck wie z.B. Muffins haben können, haben dies aber nicht genutzt (nachmittags waren wir ja immer unterwegs und zum Frühstück bevorzugen wir etwas Herzhaftes – wie Ihr in meinem Tipp 3 gleich sehen könnt)

Das Hotel wirbt auch damit, sehr hundefreundlich zu sein. Allerdings sind wir während unseres Aufenthalts keinem Gasthund begegnet.

Wir haben unsere Entscheidung für das „Staypineapple- An Artful Hotel“ keinen Moment bereut und würden jederzeit wieder dort übernachten.

https://www.staypineapple.com/midtown-new-york

Preise: Wir haben für das Paket „Flug und Hotel“ (Direktflug mit Singapore Airlines ab/bis Frankfurt /Main) über Expedia zu zweit für vier Nächte 1.508,00 €  gezahlt.

Noch nicht in diesem Preis enthalten war eine Hotelgebühr von 28.69 USD pro Nacht. Diese beinhaltete Internetzugang, Kaffee und Mineralwasser im Zimmer und wurde bei Abreise per Kreditkarte in Rechnung gestellt. ( 103 € waren es für uns)

 

3. Frühstück bei Liberty Bagels Midtown:

In der Kühltheke vor mir mehr als ein Dutzend Behälter voll mit verschiedenen Cream Cheese-Varianten, dahinter Körbe mit jeder Menge unterschiedlicher Bagel und an der Wand mehrere Schilder mit den Bestellmöglichkeiten – ich bin hoffnungslos überfordert!

Ich stehe morgens um acht Uhr im „Liberty Bagels Midtown“. Eher unscheinbar ist der Eingang des kleinen Ladens in der schmalen 35th Street in Midtown (zwischen der 7th und der 8th Avenue), nur eine Straße von unserem Hotel entfernt. Aber dahinter verbirgt sich ein kleines kulinarisches Paradies: Bagels, Bagels, Bagels…

Dieses runde Gebäckstück mit einem Loch in der Mitte ist eines der beliebtesten Frühstückssandwiches in New York City. Jüdische Einwanderer brachten es ursprünglich aus Osteuropa mit, heute wird es aber als etwas typisch Amerikanisches angesehen. Und hier im „Liberty Bagels Midtown“ werden die  Bagels vor Ort und ganz frisch gebacken.

 

Ich mache wohl einen sehr hilflosen Eindruck angesichts des riesigen Angebots, denn mich spricht nach kurzer Zeit ein sehr netter Mitarbeiter (oder gar der Chef- ich weiß es nicht) an und erklärt mir die vielen verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten:

 

  1. Der Bagel ( zum Beispiel klassische Bagel, Vollkornbagel, Zwiebel- , Knoblauch-, Mohn- oder Sesambagel, Zimt-Rosinen-Bagel oder die Attraktion – die berühmten bunten Rainbow und Liberty-Bagel)                                                                                
  2. der Belag (unter anderem Eier und Speck, Laches, Avocado)             
  3. Schmear, also der Aufstrich (Kräuter-, Zwiebel-  oder Jalapenofrischkäse oder vielleicht doch süß mit Erdbeer- oder Blueberry -Cream Cheese)

Oje, wo fängt man da an???

Auf seine Empfehlung hin entscheide ich mich, von allem etwas zu probieren.

 

Und so liegen ein paar Minuten später drei appetitliche Bagels vor uns:

Ein Zwiebel-Bagel mit Speck, Eier und Käse, ein Körner-Bagel mit Lachs, Frühlingszwiebel-Frischkäse und Kapern und der wunderschöne Rainbow-Bagel mit Blueberry-Frischkäse.

 

Üppig belegt sind sie und – was soll ich sagen- sie schmecken einfach fantastisch…

 

Wir sitzen auf zwei der wenigen Hocker an der Seite des Ladens, trinken Kaffee (normalerweise mag ich aufgebrühten Kaffee nicht so sehr, aber der war sogar recht gut) und beobachten das Treiben im Geschäft.

Die meisten Kunden sind wohl im geschäftigen Midtown auf dem Weg zur Arbeit und holen sich hier ihr Frühstück. Etwa 10 Beschäftigte wuseln emsig hinter der Theke und an der Kasse herum, um alle Gäste zügig mit ihren Bestellungen zu versorgen.

Allerdings müssen wir bald feststellen, dass wir uns mit drei Bagels hoffnungslos übernommen haben. Wir schaffen es nicht einmal, zwei zu verputzen, so groß und üppig belegt sind sie. Aber kein Problem: den Rest packen wir einfach ein und haben den Tag über immer mal einen Snack (wobei es lange dauert, bis wir nach diesem Frühstück wieder Hunger bekommen).

 

Und wir kommen am nächsten Tag wieder zum Frühstücken hierher und diesmal schaffe ich die Bestellung sogar ohne fremde Hilfe (ich probiere dieses Mal den Novacado –Bagel  – auch seeehr lecker!)

Wer Bagel mag und auch einmal außergewöhnliche Geschmacksrichtungen probieren möchte, dem kann ich „Liberty Bagels Midtown“ , absolut empfehlen und das nicht unbedingt nur zum Frühstück (Öffnungszeiten wochentags von 6 – 16 Uhr, am Wochenende 7-15 Uhr)

https://libertybagelsny.com/

 

4. Sonntagsgottesdienst in der Times Square Church

Der Vorhang geht auf, auf der Bühne steht ein etwa 80-Mann (bzw. Frau) starker Chor und beginnt zu singen. Das Publikum springt auf, reißt die Arme hoch, jubelt und singt leidenschaftlich mit.

Wer jetzt meint, wir wären bei einem Konzert oder einer Musical-Aufführung, der liegt falsch – nein, wir sind im Sonntagsgottesdienst der Times Square Church!

Ich gebe zu, dass wir zuhause Gottesdienste sehr selten besuchen, also warum dann im Urlaub? Weil ein Gospelgottesdienst in New York sich von den uns bekannten Kirchenbesuchen völlig unterscheidet und ein (zumindest für uns) außergewöhnliches Erlebnis ist!

Doch mal von Anfang an:

Irgendwann vor unserer New York-Reise war ich im Internet auf einen Hinweis gestoßen, dass manche Kirchengemeinden in New York City ihre Sonntagsgottesdienste mit großen Gospelchören gestalten.  

Diese emotionale und leidenschaftliche Art der religiösen Musik (ursprünglich von Afroamerikanern zur musikalischen Verkündung des Evangeliums entwickelt) kannte ich bisher nur aus Filmen und wollte sie wahnsinnig gerne mal live und authentisch erleben.

Und so fand ich bei meiner Suche im Netz die Homepage der „Times Square Church“, die zu ihren Gottesdiensten, besonders dem 10-Uhr-Sonntagsgottesdienst, Besucher aus aller Welt einlädt.

Am Broadway-Ecke 51th Street gelegen war die Kirche für uns ideal gelegen, in etwa 20 Minuten zu Fuß vom Hotel aus zu erreichen.

Als wir dann etwa gegen halb zehn am Sonntagvormittag das Gebäudes der Times Square Church betreten, werden wir sofort am Eingang sehr freundlich begrüßt.  Da wir uns als „Neulinge“ outen, bekommen wir gleich unseren persönlichen Guide, Brother Moses, zur Seite gestellt, der uns einen Kurzüberblick über den Verlauf des Gottesdienstes gibt. Zwei Stunden etwa wird er dauern, zu Beginn etwa 60 Minuten Gesang, danach das Evangelium, die Predigt und Gebete.

Wir stehen inzwischen im Foyer des Gebäudes und sind geflasht! Denn dies ist keine klassische Kirche, sondern ein prächtiges Theater!

Das frühere „Warner Bros. Hollywood Theatre“ (später auch Mark Hellinger Theatre genannt) wurde ursprünglich 1930 als Kino und Theater am Broadway gebaut-  eines der größten überhaupt an dieser weltberühmten Theatermeile. Unter anderem fanden von 1956 bis 1962 in diesem Haus die Original-Aufführungen des Musicals „My Fair Lady“ statt.

1991 wurde das inzwischen geschlossene Theater dann von der Kirchengemeinde der „Times Square Church“ erworben, die schon seit 1989 bis heute hier ihre Gottesdienste abhält.

Beeindruckt schreiten wir mit Moses die Treppen hinauf bis in den riesigen Zuschauerraum (bis zu 1500 Personen sollen hier Platz finden können).

Typisch für die Theaterbauten der 1920er Jahre, scheinen wir uns in einem üppig ausgestatteten Barock-Palast zu befinden: Säulen, Balkone, Wand- und Deckenmalereien, Kronleuchter und ganz viel Gold und Glitzer – das Interior ist noch zum größten Teil original, inzwischen beinahe 100 Jahre alt. Was für eine Kulisse!

Am Ende der Treppe übergibt uns Moses in die Hände einer Dame (im gelben Blazer der Platzanweiser gekleidet), die uns einen Platz auf dem oberen Balkon zuweist, zu dem uns dann eine weitere Platzanweiserin begleitet.  Die persönliche Betreuung für jeden einzelnen hier ist wirklich beeindruckend!

Von unseren Sitzen ganz oben in der letzten Reihe haben wir einen fantastischen Blick auf den wunderschönen Zuschauerraum, der sich langsam füllt. Die Besucher, die die Plätze um uns herum zugewiesen bekommen, sind in erster Linie ebenfalls Touristen aus der ganzen Welt, die nicht grundlos oben auf dem Balkon platziert werden.  Denn erfahrungsgemäß kommen Touristen in erster Linie wegen der Musik in den Gottesdienst und verlassen ihn, wenn die Predigt beginnt. Und das können sie durch einen Ausgang auf dem obersten Stockwerk recht unauffällig, ohne den Gottesdienst zu stören.

Während wir noch auf den Beginn des Gottesdienstes warten, gesellt sich ein Gemeindemitglied zu uns: Thomas, ein Deutscher, der seit mehr als 15 Jahren in New York lebt. Er hat hier die Aufgabe übernommen, den internationalen Gästen etwas über die freikirchliche Gemeinde, deren Geschichte und das Theater zu erzählen. Ein sehr interessantes Gespräch!

Und dann beginnt der Chor mit seinem ersten Lied, begleitet von einer sechs-Mann-Band mit Klavier, Gitarre, Posaune und Schlagzeug: stimmgewaltig, leidenschaftlich und mitreißend.

Und dieser besonderen Atmosphäre können auch wir uns nicht entziehen. Es dauert nur wenige Minuten und auch wir stehen inmitten der anderen Gottesdienstbesucher, im Rhythmus klatschend und hin- und-her-wippend. Auf einer großen Anzeigetafel über der Bühne wird der Liedtext eingeblendet und es fällt leicht, bereits nach ein oder zwei Strophen mitzusingen, so eingängig sind die Gospels.

 

Zwischendurch werden goldglänzende Schalen durch die Reihen gereicht, erst eine mit kleinen „Cracker“, dann mit Traubensaft gefüllte Becherchen. Alle zusammen begehen dann das Abendmahl, begleitet von einem Pastor am Rednerpult. Auch das hatten wir so in einem Gottesdienst noch nicht erlebt.

Nach etwa einer Stunde hat der Chor dann Pause, denn jetzt beginnt der Pastor zu sprechen. Er liest das Evangelium vor und (für mich überraschend und eine völlig neue Erfahrung) die meisten Besucher lesen es auf ihren Handys mit. Seine anschließende Predigt wird vom Publikum immer wieder durch Applaus und „Amen“ und „Halleluja“-Zurufen unterbrochen.

Der Unterschied zu den von uns gewohnten katholischen Gottesdiensten in Deutschland ist riesig!!!

Einige Besucher um uns herum, Touristen wie wir, haben den Gottesdienst zwischendurch verlassen. Wir bleiben aber bis zum Schluss, so speziell ist für uns dieses Erlebnis.

Lebendig, impulsiv und emotional – dieser Sonntagvormittag war wirklich eine tolle Erfahrung, die ich nur empfehlen kann!

Übrigens: Bevor wir am Ende den Zuschauerraum verlassen, werden wir von einer älteren Dame, einem Gemeindemitglied, aufgehalten. Sie bedankt sich ausgiebig bei uns, dass wir als „Ausländer“ den Gottesdienst tatsächlich bis zum Schluss mitgefeiert haben. Und so kommt es, dass wir mit ihr noch etwa zwanzig Minuten lang ein anregendes Gespräch über Gott und die Welt führen …

Die Gottesdienste der Times Square Church kann man auch über die Homepage live und noch eine Woche lang danach im Video erleben.

https://tsc.nyc/

 

 

5. Roof-„Top of the Strand“

Die Welt von oben sehen und imposante Ausblicke genießen – das ist immer wieder reizvoll! Und das dann noch mit einem Drink in der Hand – da bieten sich gerade in Großstädten Roof-Top-Bars als Hot Spot einfach an – natürlich auch in einer Stadt wie New York mit einer der berühmtesten Skylines überhaupt auf der Welt!

Natürlich sind diese Dachterrassen-Bars besonders an lauen Sommerabenden beliebt, wenn man sich im Freien aufhalten kann. Sind die Temperaturen im einstelligen Bereich, ist es gleich nicht mehr so gemütlich. Über die Terrassen wird dann oft ein Plastikdach gezogen, unter dem man zwar warm sitzt, das Flair und der Aussicht aber gewaltig beeinträchtigt.

 

Doch es gibt auch Bars hoch oben droben, die sich, wie ich finde, auch im Winter oder bei schlechterem Wetter lohnen.

 

Eine davon ist „Top of the Strand“

https://www.topofthestrand.com/

 

 

Tritt man im 21. Stock aus dem Aufzug des Hotels „Marriott Vacation Club Pulse“, steht man vor dem Empire State Building!

 

Zumindest kommt das so vor. Denn die Front des „Top of the Strand“ ist eine riesige Glasfläche, die den Blick auf einen der berühmtesten Wolkenkratzer der Welt freigibt.

 

Das „Marriott Vacation Club Pulse“ befindet sich in der 37th Street in Midtown, nur drei Straßen weiter südlich ist das Empire State Building.

Kein anderes Gebäude dazwischen ist so hoch, dass es den Blick von der Bar auf die charakteristische Silhouette des einst höchsten Gebäudes der Welt stört.

 

Wir besuchten die Bar am frühen Abend, deshalb war sie nicht zu voll und wir fanden einen schönen Platz gleich an der großen Fensterfront.

 

Die Atmosphäre war gemütlich, die Musik dezent, das Personal sehr freundlich.

Und so genossen wir unseren Drink mit Blick auf das beleuchtete Empire State Building.

 

Dass das „ESB“  ein beliebter romantischer Treffpunkt für Verliebte ist, wissen wir ja aus vielen Kinofilmen. Aber allein der Blick auf dieses Gebäude ist anscheinend für viele schon Romantik pur, denn die Gäste der Bar waren zu größten Teil   glückliche Paare (so zumindest unser Eindruck)

Und der fast magischen Wirkung dieses wunderbaren Ausblicks  konnte auch wir nicht entgehen. Das Empire State Building schien uns regelrecht magnetisch anzuziehen und wir trafen den spontanen Beschluss: Da müssen wir sofort hoch! (obwohl wir eigentlich andere Pläne hatten). Es gab um diese Zeit keine Warteschlangen und ruckzuck waren wir im 86sten Stock auf der Aussichtsplattform des „ESB“ . Und konnten es nicht glauben: während tief unten in den Straßen alles trocken war, tanzten 300 Meter weiter oben Schneeflocken durch die Luft! Der perfekte Ausklang eines wunderschönen Abends!!

Melde dich jetzt zu meinem Newsletter an und verpasse keine tollen Reisetipps mehr!

Loading

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert