Dinosaurier, Klippenspringer und blaues Meer –Naturpark Kap Kamenjak in Istrien

Ein Naturidyll an der Südspitze Istriens – das soll der Naturpark Kap Kamenjak sein. Und den möchten wir heute auf unserem Roadtrip durch Kroatien besuchen!

Von Brestova aus, wo wir mit der Fähre aus Cres in Istrien ankommen, fahren wir eine gute Stunde lang nach Premantura, dem südlichsten Ort der Halbinsel.

Dort checken wir auf dem Campingplatz „Arena Stupice“ ein (über den ich später noch ein wenig berichten werde), denn er liegt günstig nur wenige hundert Meter vom Eingang des Naturparks entfernt.

Kap Kamenjak

5 Kilometer weit schiebt sich die zerklüftete Landzunge des Kap Kamenjak am südlichsten Zipfel Istriens ins Meer. 5 Kilometer- das klingt nach einer super-einfachen Fahrradstrecke.

Denn wir wollen vom Campingplatz aus die Halbinsel mit den Rädern erkunden. Zum einen, weil wir gerne Radtouren machen, zum anderen aber auch, weil der Naturpark mit dem Auto Eintritt kostet, für Fußgänger und mit dem Fahrrad jedoch nicht (obwohl  80 Kuna, also etwa 10,50 € nicht wirklich teuer ist)

Zwei Eingänge zum Naturpark gibt es. 

Der östliche davon ist nur zwei Straßen vom Campingplatz entfernt. Allerdings müssen wir dazu erst mal einen Hügel runter und auf der anderen Seite steil wieder hoch. Na, das fängt ja schon gut an!

Kurz nachdem wir das Kassenhäuschen (natürlich ohne etwas zahlen zu müssen) passiert haben, kommt bereits die nächste Ernüchterung:

Es ist ein Naturpark, das heißt: die Straßen sind nicht asphaltiert, sondern steinig, holprig und seeehr staubig! Und nicht alle Autofahrer, mit denen wir uns den Weg teilen müssen, halten sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. So dauert es nicht lange und wir sind von einer feinen weißen Staubschicht überzogen. Besonders Yoda findet das in seinem Anhänger nicht wirklich angenehm.

Nach einigen hundert Metern kommen wir schon zum ersten interessanten Hinweisschild:

Dinosaurierpfad

Denn vor Millionen von Jahren, in der Kreidezeit, haben hier in Istrien Dinosaurier gelebt, die ihre Spuren hinterlassen haben. In Form von Fußabdrücken und Knochen, die in den 1990er Jahren von Tauchern im Meer gefunden wurden. Und der Dinosaurierpfad hier soll darüber informieren.

Der 1,5 Kilometer lange Rundweg, der von der Straße abzweigt, soll zwar auch ein Fahrradweg sein, ist aber leider viel zu steinig, um ihn mit dem Hundeanhänger zu fahren. Und laufen wollen wir ihn mit Yoda bei der Hitze auch nicht.

Aber zumindest ein Stück davon will ich schon erkunden. Deshalb lasse ich Martin und Yoda sich im Schatten erholen und erkunde zumindest einen Teil der insgesamt acht Stationen.

Liebevoll sind sie ja gemacht mit den Infotafeln und den künstlichen Modellen, aber doch eher was für Kinder!

Ich gehe nicht weiter bis zu den Fußabdrücken, die am Meer zu sehen sein sollen, sondern kehre  zu meinen wartenden „Männern“ zurück.

Denn wir haben bisher ja noch nicht viel vom Kap gesehen und deshalb noch ein Stück Weg vor uns.

Also wieder rauf auf die Räder!

Unsere Hoffnung, dass wir recht eben auf dem Bergrücken unter Bäumen fahren können und nur zu den Buchten den Berg runter müssen, erfüllt sich leider nicht.

Der Weg führt ständig recht steil auf und ab, in der prallen Sonne auf der staubigen und holprigen Piste!

Nein, das ist kein Genuss!  Zwar erhaschen wir hin und wieder einen schönen Ausblick, doch für die Einzelheiten der Natur fehlt uns angesichts der anstrengenden Strecke leider die Muße!

Schade – denn die schöne Landschaft hätte es verdient, dass wir uns ihr mehr widmen!

Denn es soll hier im Naturschutzgebiet 600 verschiedene Pflanzen und sogar 30 Arten von Orchideen geben!

Schließlich schaffen wir es doch zum südlichsten Ende der Halbinsel.

Und hier soll es ein Highlight geben, das mich als Ziel den ganzen Weg über angespornt hat:

Die Safari-Bar

Sie soll eine der chilligsten Beach-Bars Kroatiens sein! Auch wenn sie entgegen meiner Erwartung nicht direkt am Strand, sondern oben auf den Klippen liegt, ist ihre Lage genial!

Und die Bar selbst auch: versteckt zwischen hohen Bambusstauden und Hecken finden sich viele Nischen mit urigen Sitzecken. Nicht alle, aber viele mit schönem Meerblick! Ein bisschen Dschungelfeeling mitten in Europa!

Die Schaukeln, Rutschen, Karussells und Aussichtstürme sind witzig gemacht (ein richtiger Abenteuerspielplatz) und ziehen besonders Familien mit Kindern an. Für einen Montag außerhalb der Hauptreisezeit ist richtig viel los, was mich sehr wundert!  Dementsprechend laut ist es um uns herum und richtig entspanntes Chill-out-Feeling kommt leider nicht auf.

Aber einen leckeren Snack (Sandwich mit gegrillten Calamari, yummy!) mit Meerblick können wir trotzdem genießen!

Die Klippen

Die Steilküste unterhalb der Safari-Bar ist ein Hotspot für Klippenspringer! Bis zu 15 Meter tief ins herrliche klare blaue Wasser kann man hier von den Felsen aus reinhüpfen. Schon von weitem hören wir Gejohle und Applaus, wenn wieder jemand den Sprung gewagt hat.

Wir sind nicht so mutig, schauen aber gern zu!

Dann reißen wir uns wieder von diesem wunderschönen Blick los und machen uns auf die Rückfahrt, denn wir wissen ja, dass uns noch ein anstrengendes Stück Weg erwartet!

Pinizule

Kurz vor dem Ziel machen wir dann aber doch noch einen Stopp in einer der wunderschönen Buchten mit glasklarem türkisen Wasser!

Es ist die wirklich tolle Bucht Pinizule im Nordwesten des Kaps. Da muss eine Abkühlung einfach sein. Herrlich!

Sauber und ein klein wenig ausgeruht schaffen wir es dann noch das kleine Stück, bis wir wieder am Campingplatz sind.

Unser Fazit des Tages:

Kap Kamenjak ist landschaftlich wirklich traumhaft. Mit Fahrrädern allerdings nur bedingt zu empfehlen (mit Hundeanhänger noch weniger). Wahrscheinlich hätte es uns bei kühleren Temperaturen erheblich besser gefallen (dann wäre aber das Baden nicht so toll gewesen).

Wer die 80 Kuna Tageseintritt und ein völlig verstaubtes Fahrzeug nicht scheut, kann das Kap mit Auto ausführlicher erkunden als wir es getan haben.

Wehrmutstropfen für Camper: der Park ist nur von 7 bis 21 Uhr geöffnet, übernachten kann man hier also leider nicht (auch wenn es traumhafte Plätze dafür gäbe)

Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, zu einer kühleren Jahreszeit nochmal hierher zu kommen und dann noch mehr von diesem schönen Eckchen Istriens zu sehen!

Camping Arena Stupice in Premantura:

Dieser Campingplatz war leider die größte Enttäuschung auf unserem gesamten Roadtrip. Der Platz ist unglaublich steinig und liegt extrem am Hang. Deshalb gibt es kaum ebene Stellplätze. Außer auf einer kleinen Halbinsel im Meer, die allerdings keinerlei Schatten bietet und bei unserer Ankunft ausgebucht war.

Weil wir sowieso nur eine Nacht bleiben wollen, entscheiden wir uns für einen Stellplatz oben auf dem Hügel in der Nähe der Einfahrt, um keinen weiten Anfahrtsweg zum Naturpark zu haben. Dort oben sind die Plätze einigermaßen gerade, aber unter Bäumen ohne Ausblick.

Die Sanitäranlagen sind schon älter und nicht sehr komfortabel. Die Herrentoilette ist abgeschlossen, die Damentoilette wird deshalb Unisex benutzt.

Der Stromanschluss sieht alles andere als technisch vertrauenswürdig aus.

Wir beschließen deshalb, nach unserer Radtour (gegen 19.00 Uhr) abzureisen und weiterzufahren. Allerdings müssen wir beim Auschecken für die etwa 7 Stunden unseres Aufenthalts den gesamten Übernachtungspreis von 262 Kuna (35 €) zahlen.

Hierher werden wir definitiv nicht mehr zurückkommen!

Info:

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